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Jede Menge Bruch. Die Kripo sicherte Spuren am Tatort.

© Paul Zinken/dpa

Brandenburg: Überfall auf Juwelier

Ku’damm: Drei Unbekannte verletzten Wachmann schwer. Die Höhe der Beute ist noch unklar

Berlin - Nach dem Überfall auf einen Luxusjuwelier am Berliner Prachtboulevard Kurfürstendamm sucht die Polizei mit Bildern aus einer Überwachungskamera nach den Tätern. Die Aufnahmen zeigen einen kahlköpfigen Mann mittleren Alters in einem gut geschnittenen dunklen Wintermantel sowie einen jüngeren Mann mit dunkler Mütze, dunkler Maske um den Mund und dunklem Anorak. Die Ermittlungen haben Mitarbeiter des Landeskriminalamts übernommen, die auf organisierte Kriminalität spezialisiert sind. Gegen den unmaskierten Täter liegt bereits ein Haftbefehl vor, teilte die Polizei am Freitagnachmittag mit.

Der jüngere Täter hatte am Donnerstagnachmittag zuerst einen Wachmann vor dem Geschäft mit einem Hammer niedergeschlagen und schwer an der Schulter verletzt. Anschließend zertrümmerte er mehrere Glasvitrinen im Geschäft und stahl teure Uhren, während sein Komplize mit einer Schusswaffe drohte.

Die Polizei wertete am Donnerstag und Freitag die Videoüberwachung aus, suchte nach Fingerabdrücken und befragte Zeugen. Vom Juwelier sei eine umfangreiche Schadenliste angefordert worden, um einen Verkauf der gestohlenen Uhren zu erschweren, sagte ein Sprecher. Es wird vermutet, dass erneut eine Bande hinter dem Überfall stecken könnte.

In den vergangenen Jahren hatten unter anderem kriminelle arabische Clans mehrfach in Luxusgeschäften rund um den Ku’damm zugeschlagen. Die Strukturen solcher Großfamilien sollen Mafia- Netzwerken in Italien ähneln. Beim jüngsten Überfall hatte der Mann mit Glatze zunächst vorgetäuscht, ein Kunde zu sein, und war vom Wachmann ins Geschäft gelassen worden. Kurze Zeit später schlug sein maskierter Komplize den Wachschützer vor dem Laden nieder. Er stahl anschließend die Uhren im Geschäft, während der vermeintliche Kunde den Geschäftsführer und zwei Mitarbeiterinnen mit einer Schusswaffe bedrohte. Sie blieben unverletzt. Zeugen beobachteten noch einen dritten Mann, der den Räubern von draußen Zeichen gegeben haben soll. Daraufhin flüchteten alle drei Männer zu Fuß. Der 43-jährige Wachmann liegt mit einer schwer verletzten Schulter im Krankenhaus. Die Höhe der Beute ist laut Polizei noch unklar. Sie werde aus ermittlungstaktischen Gründen jedoch ohnehin geheim bleiben. Am Eingang des Geschäfts war am Abend eine zerstörte Glasvitrine zu sehen.

In der Gegend rund um Berlins bekannteste Einkaufsmeile gibt es immer wieder Überfälle, vor allem auf Juweliere, Luxusuhrenläden und das „Kaufhaus des Westens“ (KaDeWe). Der jüngste Schmuckraub mitten im Weihnachtsgeschäft erinnert an den Überfall auf das KaDeWe fast auf den Tag genau drei Jahre zuvor: Am 20. Dezember 2014, einem Samstag, hatten fünf Maskierte dort in der Schmuckabteilung Tränengas versprüht, mit Hämmern und Äxten Vitrinen zerstört und Uhren, Halsketten sowie Ohrringe in Taschen eingepackt. Binnen 79 Sekunden erbeuteten sie damals Uhren und Schmuck im Wert von mehr als 800 000 Euro. 13 Menschen wurden verletzt. Die Beute ist bis heute verschwunden. dpa

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