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Ende Mai brannte es im Moorgebiet "Loben" im Landkreis Elbe-Elster.

© dpa

Trotz Trockenheit in Brandenburg: Weniger Waldbrände als im Vorjahr

Bisher gab es in diesem Jahr keine größeren Flächenbrände in Brandenburg. Das liegt auch an der Waldbrandfrüherkennung.

Potsdam - Trotz viel Trockenheit im Sommer ist Brandenburg in diesem Jahr bislang größtenteils von massiven Waldbränden verschont geblieben. „Wir hatten nicht nur viel Glück“, sagte Raimund Engel, Waldbrandschutzbeauftragter des Landes, der Deutschen Presse-Agentur. „Auch die Waldbrandfrüherkennung hat richtig gut gegriffen.“ 

2020 habe es in Wäldern in Brandenburg bislang 273 Brände gegeben, sagte Engel. Dabei seien knapp 117 Hektar Fläche geschädigt worden. 80 Hektar ließen sich jedoch auf den Großbrand im Moorgebiet Loben bei Plessa (Landkreis Elbe-Elster) von Ende Mai zurückführen. Ziehe man diesen Brand ab, blieben 272 Brände auf 37 Hektar Fläche übrig: „Das ist so gut wie gar nichts“, bilanzierte der Waldbrandexperte. Vor allem in den südlichen Landkreisen Dahme-Spreewald, Teltow-Fläming, Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster habe es gebrannt. Im Moorgebiet Loben hatten Hunderte Feuerwehrleute mehrere Tage lang ein großes Feuer gelöscht. 

Waldbrandgefahr aktuell auf niedrigem Niveau

Die Lage habe sich in der Gesamtbetrachtung momentan deutlich entspannt, sagte Engel weiter. Nach mehrtägigem Regen wurde die Waldbrandgefahr im Bundesland fast durchgehend auf niedrigem Niveau eingestuft.

Auch von der Feuerwehr kamen Signale der Entspannung: „Im Verhältnis war es relativ ruhig in den letzten Wochen“, sagte Werner-Siegwart Schippel, Präsident des Landesfeuerwehrverbands Brandenburg. Es habe keine größeren Flächenbrände wie 2019 und 2018 gegeben. Sorgen bereite ihm eher der schleppende Ausbau der Tiefbrunnen, mit denen in Trockenzeiten Wasser gefördert werde. Auch die Wegebefestigung an munitionsverseuchten Flächen sei ein Problem. Schippel, der viele Jahre für die SPD im Brandenburger Landtag saß, sieht die Feuerwehr derzeit „vernünftig ausgestattet“. Zuletzt habe man etwa über ein Förderprogramm des Landes Dutzende neue Tanklöschfahrzeuge bestellt.

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Hochauflösende Sensoren registrieren Rauchwolken

2019 brannte es 429 Mal auf Brandenburgs Waldflächen. Darin ist der Staatswald des Bundes, sogenannter Bundeswald, mit eingerechnet. Gut 1388 Hektar Fläche standen in Flammen. 2018 hatte es 512 Mal auf insgesamt 1674 Hektar gebrannt. Brandenburg verfügt über rund 1,1 Millionen Hektar Wald.

Um Waldbrände frühzeitig zu erkennen, werden in Brandenburg derzeit die Systeme verbessert. So gibt es seit einigen Monaten eine modernisierte Waldbrandzentrale in Wünsdorf. Hochauflösende Sensoren können Rauchwolken über den Baumkronen registrieren und Daten an die Zentrale schicken. Diese kann wiederum schnell die Feuerwehr alarmieren. Eine zweite modernisierte Waldbrandzentrale in Eberswalde soll 2021 in Betrieb gehen. (dpa)  

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