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Beelitz wird 2022 Schauplatz der Landesgartenschau.

© ZB

Trotz Corona: Landesgartenschau in Beelitz im Plan

Unter dem Motto „Gartenfest für alle Sinne“ soll die Gartenschau im kommenden Jahr mehr als 400.000 Besucher anlocken. Die übernächste Landesgartenschau wurde unterdessen ins Jahr 2026 verlegt.

Beelitz - Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne) hatte schon einmal „ein Primelchen“ mitgebracht. Vor der blauen Wand in der Potsdamer Staatskanzlei, also an dem Ort, an dem in den letzten Monaten vor allem der Ministerpräsident mit seinen Stellvertretern über die neuen Corona-Maßnahmen informierte, überreichte er es dem Bürgermeister von Beelitz, Bernhard Knuth. Denn nach der Kabinettssitzung am Dienstag ging es in Potsdam ausnahmsweise nicht um das todbringende Virus – sondern um Tulpen, Rosen und Petunien, kurz: Die Landesgartenschauen. 

Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne).
Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne).

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Denn die nächste Gartenschau soll mit rund 450.000 erwarteten Besuchern vom 14. April bis 31. Oktober 2022 unter dem Motto „Gartenfest für alle Sinne“ in der Spargelstadt Beelitz stattfinden. „Wir wollen die Kulinarik, den Genuss für alle Sinne, in den Mittelpunkt der Gartenschau stellen“, sagte Knuth. 

Bislang sei man bei der Vorbereitung gut im Plan: Trotz Corona und einiger Schwierigkeiten habe man große Teile des Gartenschaugeländes schon zu rund 60 Prozent realisiert. „Wir werden im Sommer vier Bauabschnitte im investiven Bereich abschließen können“, sagte Knuth. Zwei weitere Abschnitte seien dann noch in der Umsetzung – „wir gehen davon aus, dass alles rechtzeitig fertig wird.“ 

Bislang sind rund sechs Kilometer neue Wege angelegt worden. Im Herbst 2020 wurden 60 Kopf- und Silberweiden sowie Ulmen, Maulbeer- und Obstbäume neu gepflanzt, und auf 4800 Quadratmetern Fläche werden mehrjährige Stauden neu erblühen. 

Gartenschauen als "Strukturentwicklungsprogramme"

Knuth betonte, dass Gartenschauen generell „Strukturentwicklungsprogramme für die Stadt“ seien. Beelitz rechne mit einer „enormen Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität, die wir haben werden“. Die neu zu errichtenden Parkanlagen, die eine Gesamtgröße von 15 Hektar haben, befänden sich unmittelbar in der Beelitzer Altstadt. „Wir werden künftig einen Stadtpark haben, den Beelitz so bislang nicht gehabt hat“, sagt Knuth. 

Bürgermeister Bernhard Knuth (Archbild).
Bürgermeister Bernhard Knuth (Archbild).

© Enrico Bellin

Er werde nach der Gartenschau den Bürgern zur Verfügung stehen. Man werde eine alte Wassermühle aktivieren, und ein altes Klärwerk, das sich bislang ungenutzt im Stadtgebiet befand, werde aufgewertet. „Die Nachnutzung ist zu 100 Prozent geklärt“, sagte Knuth. Die Gartenschau sei deswegen nicht nur ein Event. 

Rund 6,5 Millionen Euro vom Land

Das Land Brandenburg fördert die Gartenschau mit rund 6,5 Millionen Euro aus dem EU-Programm Leader, mit dem „innovative Aktionen im ländlichen Raum“ unterstützt werden sollen. Zudem werden „für die Unterstützung der Leistungspräsentation des gärtnerischen Berufsstands“ rund 700.000 Euro bereitgestellt. 

„Landesgartenschauen fördern das Image, die Identität und den Bekanntheitsgrad einer Kommune“, sagte auch Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel. „Sie stärken die eigene städtische und ländliche Entwicklung, sowie den Bürger- und Gemeinschaftssinn.“ Am Dienstag beschloss das Potsdamer Kabinett deswegen auch, dass die übernächste Landesgartenschau erst im Jahr 2026 stattfinden soll. 

Ein Interessenbekundungsverfahren für interessierte Städte und Gemeinden, an dem sich auch Kommunen aus der Prignitz oder Uckermark beteiligen können, wurde deswegen neu gestartet. Ursprünglich hatte es im Koalitionsvertrag der Brandenburger Kenia-Koalition allerdings noch geheißen, die Laga sollte 2025 stattfinden. Dies sei aber coronabedingt nicht mehr zu halten gewesen. 

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