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Trauer und Anteilnahme: Christine Färber gestorben

Die Potsdamer Gesundheitsexpertin Christine Färber, die viele Jahre im SPD-Landesvorstand war, ist tot. Weihnachten erlag die streitbare Sozialdemokratin einem Krebsleiden. Noch im Sommer hatte sie für großes Aufsehen gesorgt.

Potsdam - Die frühere Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Christine Färber, ist tot. Das teilte die SPD Brandenburg auf ihrer Facebook-Seite mit.

Färber, die früher auch Mitglied des SPD-Landesvorstandes gewesen war, erlag am 2. Weihnachtsfeiertag im Alter von 54 Jahren einem Krebsleiden. Die Professorin für empirische Sozialforschung an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg leitete dort bis 2017 das Department Gesundheitswissenschaften. In den 1990er-Jahren war sie Frauenbeauftragte an der FU Berlin.

Große Anteilnahme

Die Anteilnahme im Netz ist groß. „Ich bin bestürzt. Eine tolle Frau hat uns verlassen, die immer voller Leidenschaft und mit viel Kraft und Zähigkeit für die Interessen von uns Frauen gekämpft hat“, schreibt die Potsdamer Landtagsabgeordnete Klara Geywitz. Sie sei eine „streitbare Sozialdemokratin“ gewesen, erklärt SPD-Generalsekretär Erik Stohn. Ihr Ehemann, Arbeitsrichter Robert Crumbach, hatte ihr als Chef des Potsdamer SPD-Ortsvereins Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld 2009 die Urkunde für 25 Jahre SPD-Mitgliedschaft überreicht.

Rücktritt der Ministerin gefordert

Für Aufsehen sorgte Färber Anfang August mit einem PNN-Interview. In diesem forderte die Gesundheitsexpertin den Rücktritt von Ministerin Diana Golze (Linke) im Pharmaskandal um illegale Krebsmedikamente und sprach offen über ihre eigene Brustkrebsdiagnose. Als Krebspatientin überlebe man nur, wenn das System aus Ärzten, Krankenhäusern und Medikamenten funktioniere. „Plötzlich ist dieses Grundvertrauen erschüttert. Das ist die eigentlich Dimension dieses Megaskandals“, erklärte sie. Das System sei am wundesten Punkt ausgehebelt worden, „und zwar auch, weil in Brandenburg eine Ministerin ihren Laden nicht im Griff hatte.“ Golze war schließlich Ende August zurückgetreten.

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