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Brandenburg: Tourismus mit Lichtblick

Starkes Juni-Geschäft entschärft Halbjahresbilanz

Von Matthias Matern

Potsdam - Das seit acht Jahren stärkste Juni-Geschäft hat die krisenbedingten Verluste der Brandenburger Tourismuswirtschaft deutlich abgeschwächt. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am gestrigen Freitag mitteilte, verzeichneten Hoteliers, Pensionsinhaber und Campingplatzbetreiber in den ersten sechs Monaten des Jahres bei den Gästezahlen gegenüber dem Vorjahrszeitraum lediglich einen Rückgang um 2,3 Prozent und bei den Übernachtungen um 0,5 Prozent. Noch am Mittwoch gab der Ostdeutsche Sparkassenverband (OSV), wie berichtet, für die ersten fünf Monate 2009 einen Einbruch von 4,3 Prozent bei den Gästezahlen und von 2,8 Prozent bei den gebuchten Übernachtungen an.

Zu schaffen macht den Touristikern derzeit vor allem der Rückgang im Kongress- und Tagungsgeschäft als Folge der Wirtschaftskrise. Auch die Zahl der ausländischen Besucher ist deshalb merklich zurückgegangen. Der Juni hingegen macht dem Gastgewerbe Hoffnung auf ein noch verträglichen Jahresschnitt: Gegenüber Juni 2008 stieg die Zahl der Übernachtungen um sieben Prozent, die der Gästeankünfte um vier Prozent. Die Branche habe das beste Juni-Ergebnis seit der Bundesgartenschau im Jahr 2001 erzielt, kommentierte Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) die neuen Zahlen. „Damit konnten auch die weniger guten Ergebnisse der ersten Monate des Jahres ausgeglichen werden.“ Der Tourismus bleibe einer der stabilsten Wirtschaftszweige, wenngleich die Branche ebenfalls unter Umsatzrückgängen leide, meinte der Minister.

Bei den registrierten Gästezahlen konnten beinahe alle märkischen Reisegebiete gegenüber dem Monat Mai zulegen. So besuchten im Juni beispielsweise rund 3400 mehr Gäste das Dahme-Seengebiet südöstlich von Berlin. Das Barnimer Land verzeichnete immerhin einen Zuwachs von knapp 3000 Urlaubern. Potsdam zählte 700 Besucher mehr. Die Zahl der Übernachtungen war aber im Schnitt gegenüber dem Mai etwas rückläufig.

Ausschlaggebend für die sehr guten Junizahlen sind aus Sicht der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB) vor allem deutsche Urlauber, die in der Ferienzeit anstatt teurer Fernreisen lieber Kurzurlaube in der Heimat buchen. „Wir profitieren vor allem von den kurzentschlossenen Urlaubern aus dem Inland, besonders im Bereich der Hotellerie“, bestätigte gestern TMB-Sprecherin Mischa Wilcke. Auch Campingurlaub sei in diesem Sommer sehr gefragt. Doch der Juni sei nicht der bislang einzige Monat im Jahr mit deutlichen Zuwächsen gewesen, sagte Wilcke. Mit einer Steigerung um knapp sechs Prozent gegenüber 2008 habe auch der April ein erfreuliches Ergebnis gebracht. „Das lässt sich zum einen mit dem zu dieser Zeit schönen Wetter und den Osterfeiertagen erklären, die in den April fielen.“ Matthias Matern

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