zum Hauptinhalt
Ein Plakat mit der Aufschrift Warnstreik hängt an einem Tor am Depot der Straßen-Verkehrsgesellschaft.

© B. Settnik/dpa

Tarifverhandlungen zwischen Verdi und Arbeitgebern: Warnstreik legt Verkehr in Frankfurt (Oder) lahm

In Frankfurt (Oder) standen am Dienstagmorgen Busse und Straßenbahnen still. Grund war ein Warnstreik der Mitarbeiter. Nun soll auch in Cottbus und Brandenburg an der Havel gestreikt werden.

Frankfurt (Oder) - Ein Warnstreik der Bus- und Bahnfahrer hat am Dienstagmorgen in Frankfurt (Oder) den öffentlichen Nahverkehr komplett lahm gelegt. Von Betriebsbeginn um 3.30 Uhr fuhren keine Busse und Bahnen durch die Stadt. "Der Streikaufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wurde vollständig befolgt", teilte die Gewerkschaft am Morgen mit. Alle Busse und Straßenbahnen blieben im Depot. Um kurz vor 9.00 Uhr wurde der Betrieb nach Angaben der Gewerkschaft wieder aufgenommen.

Verdi will 1,80 Euro mehr pro Stunde

Anlass des Warnstreiks sind Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern. Darin fordert Verdi einheitlich eine Anhebung der Entgeltgruppe um 1,80 Euro je Arbeitsstunde für die rund 3000 Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs. Derzeit bekommen Bus- und Bahnfahrer in Brandenburg einen Stundenlohn von 11,70 Euro. Damit seien sie im bundesweiten Vergleich Schlusslicht, kritisierte Verdi-Verhandlungsführer Jens Gröger. Die angebotene Erhöhung sei zu gering.

Die Arbeitgeberseite hält die Forderungen der Gewerkschaft für überzogen. Es sei unüblich, dass Verdi plötzlich über Stundenlöhne statt über Monatsgehälter verhandeln wolle, sagte Geschäftsführer des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Brandenburg (KAV), Klaus-Dieter Klapproth, dem RBB.

Warnstreik lief ruhig ab

Im Depot der Straßenverkehrsgesellschaft hatten sich am Dienstagmorgen über 30 Mitarbeiter versammelt. Am Zaun vor dem Gelände hing ein rotes Schild mit der Aufschrift "Heute: Warnstreik!". Verdi-Verhandlungsführer Jens Gröger zeigte sich zufrieden. "Der Warnstreik lief ruhig und ohne Probleme ab", sagte er der dpa. Am Mittwoch soll der Protest in Cottbus und am Donnerstag in Brandenburg/Havel fortgesetzt werden.

Die Tarifverhandlungen laufen seit dem 18. Januar, am Donnerstag (7.2.) ist das nächste Treffen geplant. Nach Gewerkschaftsangaben sind an der Tarifrunde 15 Betriebe des öffentlichen Nahverkehrs beteiligt.

Brandenburgs Linke zeigen Verständnis

Verständnis für den Warnstreik zeigten Brandenburgs Linke. 13 Euro pro Stunde seien das Mindeste, das die Mitarbeiter verdient hätten, erklärte die stellvertretende Landtagsfraktionschefin, Kathrin Dannenberg. "Nur so können wir überhaupt verhindern, dass diejenigen, die jeden Tag die Kinder zur Schule fahren - oder uns zur Arbeit, im Alter in Armut leben." (dpa)

Anna Kristina Bückmann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false