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Abgesperrt. Die Neue Grundschule Potsdam.

© Andreas Klaer

Update

Sturmtief "Ylenia" über Brandenburg: Orkanartige Böen in Potsdam - ein Leichtverletzter

Schon mehr als 100 Feuerwehreinsätze in der Landeshauptstadt. Zahlreiche Bäume stürzten um, in Babelsberg musste das Dach einer Schule gesichert werden.

Potsdam - Sturmtief „Ylenia“ hat für orkanartige Böen in Potsdam und Brandenburg gesorgt und die Feuerwehren in dauerhafte Alarmbereitschaft versetzt. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erreichte der Wind in Angermünde (Uckermark) in der Hochphase des Sturms Spitzengeschwindigkeiten von 125 Kilometern pro Stunde, in Potsdam wurden am Mittag 112 Kilometer pro Stunde gemessen. Bis zum Donnerstagabend drohten in der Region schwere Sturmböen. Die Warnung vor orkanartigen Böen wurde am Nachmittag aufgehoben.

In weiten Teilen des Landes ist die Feuerwehr im Dauersatz. In der Landeshauptstadt werden seit der Nacht Sturmschäden beseitigt. Umgestürzte Bäume werden zersägt, Einfahrten wieder freigeräumt. Zudem lösten sich Dachteile. Wie die Stadt mitteilte, musste die Feuerwehr in der Flotowstraße in Babelsberg ein beschädigtes Schuldach sichern. Die Neue Grundschule bleibt am Donnerstag gesperrt. Auch die Turnhalle des Schillergymnasiums in Drewitz kann nicht betreten werden, nachdem eine Seitenwand beschädigt wurde. Auf der Nuthestraße kommt es wegen eines umgestürzten Baums zu Behinderungen. Die Feuerwehr rät, den Bereich weiträumig zu umfahren.

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130 Feuerwehrleute in Potsdam im Einsatz

Zwischen Mittwochabend und Donnerstagnachmittag gab es nach Angaben der Stadt 149 sturmbedingte Einsätze. Eine Person wurde demnach leicht verletzt.

Am frühen Nachmittag waren die Einsatzkräfte vermehrt im Bereich Groß Glienicke und in der südlichen Innenstadt beschäftigt. 130 Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr und von 13 Freiwilligen Feuerwehren sind in der Stadt im Einsatz. "Ich bedanke mich für den routinierten Einsatz bei der Feuerwehr Potsdam und insbesondere bei den freiwilligen Feuerwehrleuten, die heute für andere Potsdamerinnen und Potsdamer da sind", so Potsdams Sozialbeigeordnete Brigitte Meier (SPD). 

Auch auf den Nahverkehr wirkte sich der Sturm aus. Die Tramlinien 92 und 96 waren am Donnerstagmorgen nur eingeschränkt unterwegs. In den Wendeschleifen Marie-Juchacz-Straße und Gaußstraße waren zwei Bäume umgestürzt. Mittlerweile fahren die Linien wieder ihre üblichen Routen. Der Fährverkehr zwischen dem Kiewitt und der Insel Hermannswerder wurde witterungsbedingt eingestellt. Wegen Feuerwehreinsätzen aufgrund von umgestürzten Bäumen kommt es zu Einschränkungen im Busverkehr. Aufgrund der Sturmwarnung für die kommenden Tage kann der Impfbus am Samstag nicht in der Brandenburger Straße/Ecke Lindenstraße Station machen.

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Schüler dürfen zu Hause bleiben

Das Bildungsministerium hatte die Präsenzpflicht aufgrund der Lage am heutigen Donnerstag für alle Schüler:innen aufgehoben. "Die Lehrkräfte und das sonstige pädagogische Personal sind vor Ort und um den eintreffenden Schülerinnen und Schülern ist der Aufenthalt in der Schule zu gewähren. Minderjährige sind, wenn notwendig, zu betreuen", hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. 

Die Parkanlagen der Schlösserstiftung in Potsdam, Brandenburg und Berlin bleiben bis auf Weiteres vorsorglich geschlossen. Laut einer Mitteilung gilt dies auch für die Schlösser in den Brandenburger Parks. 

Die Feuerwehr während eines Einsatzes im Neuen Garten.
Die Feuerwehr während eines Einsatzes im Neuen Garten.

© Andreas Klaer

Der Neue Garten darf aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden.
Der Neue Garten darf aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden.

© Andreas Klaer

Teile des Potsdamer Volkspark sind ebenfalls vorsorglich gesperrt. Dies betrifft den Waldpark und den Teil des Remisenparks, in dem alte Bäume stehen. Aus Sicherheitsgründen können der Spielplatz und der Skatepark im Lindenpark nicht genutzt werden.

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Der Sturm soll erst gegen Abend abnehmen, dann muss aber weiter mit Sturmböen gerechnet werden. In der Nacht wird der Wind schwächer. 

Am Freitag nähert sich Brandenburg das nächste Orkantief. Am Nachmittag werden erste Sturmböen erwartet. In den Abendstunden und zu Beginn der Nacht zum Samstag seien Böen zwischen 90 und 110 Kilometern pro Stunde möglich, stellenweise auch Orkanböen um 120 Kilometer pro Stunde. Die Warnung gilt auch für Potsdam. Gemäß derzeitiger Prognose lässt der Wind in der zweiten Nachthälfte deutlich nach. Nach DWD-Angaben ist von „einer Wetterlage mit hohem Unwetterpotenzial“ auszugehen. Er rät dazu, die weiteren Wettervorhersagen aufmerksam zu verfolgen.

Einsätze wegen umgefallener Bäume

Auch in anderen Regionen Brandenburgs macht der Sturm der Feuerwehr zu schaffen. In den Landkreisen Cottbus, Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald und Elbe-Elster sei es demnach in der Nacht zu Donnerstag zwischen 1.00 Uhr und 5.30 Uhr zu insgesamt etwa 150 Einsätzen wegen umgefallener Bäume gekommen, sagte der Sprecher. Besonders in den Landkreisen Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz seien viele Bäume auf die Fahrbahn gefallen, hieß es.

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Auch in den Landkreisen Frankfurt (Oder), Oder-Spree und Märkisch Oderland habe es seit etwa 2.00 Uhr viele witterungsbedingte Einsätze gegeben - insgesamt etwa 80, wie ein anderer Sprecher am Donnerstagmorgen mitteilte. Auch dabei handelte es sich um umgefallene Bäume. 

Wegen des Sturms fahren in Brandenburg derzeit keine Züge des Fernverkehrs. „Bäume sind auf Gleise und Oberleitungen gefallen, wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Störungen zu beseitigen.“ Im Nahverkehr kommt es zu Verspätungen und Teilausfällen auf fast allen Linien.

Wegen der Unwetterlage bleiben die Schlösser und Parks in Potsdam am Donnerstag geschlossen.
Wegen der Unwetterlage bleiben die Schlösser und Parks in Potsdam am Donnerstag geschlossen.

© Jens Kalaene/dpa

Flugzeugabfertigung am BER unterbrochen 

Wegen starker Windböen war die Flugzeugabfertigung am BER stark eingeschränkt, es kam zu Verspätungen, wie ein Sprecher der Betreibergesellschaft sagte. „Wir versuchen, die Abfertigung so schnell wie möglich wieder hochzufahren.“

Die erste Welle von Starts und Landungen am BER zu Betriebsbeginn am frühen Morgen war den Angaben zufolge noch reibungslos gelaufen. Weil der Sturm danach wieder stärker wurde, durften die Ausleger der Fluggastbrücken des Terminals nicht an die Maschinen herangefahren werden. Teilweise wurde auf mobile Brücken ausgewichen. Wegen starker Böen durften zeitweise auch keine Gepäckklappen geöffnet werden.

Wie groß die Verspätungen waren, blieb zunächst offen. Auch über Flugabsagen gab es noch keine abschließende Information. Die Lufthansa hatte in der Nacht Flüge nach Frankfurt annulliert.

Wie die Polizei Brandenburg mitteilte, hat es wegen des Sturms erheblich mehr Notrufe gegeben als üblich. Anrufer meldeten sich etwa wegen umgestürzter Bäume, abgerissener Äste, verunreinigter Fahrbahnen, beschädigter Leitplanken oder Autos, bei denen wegen des Sturms die Alarmanlage ausgelöst wurde. (mit dpa)

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