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Hochbrückenbaustelle an der Potsdamer Nuthestrasse.

© Andreas Klaer

Straßenbauprojekte in Brandenburg: 375 Millionen Euro für Straßen und Radwege im Land

Brandenburg stellt Bauprojekte 2021 vor. Neben Neubau von Radwegen auch Sanierung von Landesstraßen geplant.

Potsdam - Das Land Brandenburg wird 2021 rund 375 Millionen Euro in den Ausbau von Bundes- und Landesstraßen investieren. Das sind rund 33 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Das gab Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU) am Mittwoch in Potsdam bekannt. Aus dem Landeshaushalt stammen davon insgesamt 181 Millionen Euro für den Bau und den Unterhalt von Landesstraßen sowie 54 Millionen Euro für kommunale Straßen. Rund 140 Millionen Euro stellt der Bund für die im Land Brandenburg gelegenen Bundesstraßen zur Verfügung. 

Radverkehr stärken durch mehr Radwegverbindungen

Die Bundesautobahnen, für deren Erhalt das Land im letzten Jahr noch 276 Millionen Euro aus Berlin erhalten hatte, sind mittlerweile nicht mehr Angelegenheit des Landes: Für die Baustellen dort ist die neu gegründete Autobahn GmbH des Bundes zuständig. „Das Land Brandenburg ist ein Flächenland“, sagte Beermann am Mittwoch vor Journalisten. „Und das Auto bleibt ein wichtiges Verkehrsmittel, vor allem für Bürger im ländlichen Raum.“ Ein wichtiges Anliegen sei es ihm wie der Regierungskoalition insgesamt jedoch, den Anteil des Radverkehrs im Land zu erhöhen

Deshalb würden derzeit im Rahmen einer Machbarkeitsstudie etwa geeignete Stellen für Radschnellwege gesucht: Dabei handelt es sich um extrabreite Fahrradwege von 4,5 Meter Breite, die laut Definition mindestens 10 Kilometer lang sein müssen. „Sie sollen von mehr als 2000 Fahrradfahrern pro Tag genutzt werden“, sagte Beermann. Zudem sollten es direkte Verbindungen sein, mit möglichst geringen Steigungen und einer hohen Qualität des Wegebelags. „Wir wollen damit ermöglichen, dass Pendelwege von bis zu 15 Kilometern pro Tag auch mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können.“

Neue Strasse zwischen Stahnsdorf und Teltow im Kreis Potsdam-Mittelmark.
Neue Strasse zwischen Stahnsdorf und Teltow im Kreis Potsdam-Mittelmark.

© Andreas Klaer

Im vergangenen Jahr seien einfache Radwege vor allem in der Gegend um Saarmund und Langerwisch im Landkreis Potsdam-Mittelmark neu entstanden, berichtet Edgar Gaffry vom Landesbetrieb für Straßenwesen. Entlang der Landesstraße 77 von Saarmund nach Philippsthal wird derzeit auf 1,8 Kilometern Länge ein Radweg errichtet, für den auch eine Brücke über das so genannte „Stöckerfließ“ neu gebaut werden muss. „Wir erhöhen damit vor allem die Verkehrssicherheit für Schulkinder, die an dieser Stelle viel unterwegs sind.“ 

Wobei auch die Kosten neuer Fahrradwege in den letzten Jahren im Preis gestiegen sind: 100 Meter Radweg kosten Gaffry zufolge derzeit 45.000 Euro. Bei schlechtem Untergrund oder Naturschutzproblemen, zum Beispiel, weil seltene Tierarten umgesiedelt werden müssen, können die Kosten noch deutlich stärker in die Höhe gehen. 

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Zu den wichtigsten Straßenbauprojekten des kommenden Jahres zählen der Abriss und Neubau der „Brücke des 20. Jahrestags“ in Brandenburg (Havel) oder die Nutheschnellstraße in Potsdam – wie Beermann in der Pressekonferenz positiv bemerkte, würden auf der Straße, die er als Minister selbst regelmäßig benutze, die Bauarbeiten ausgesprochen schnell vorangehen. Doch auch weitere Bauarbeiten sind in der Landeshauptstadt und dem Landkreis Potsdam-Mittelmark angekündigt. 

Ausweislich einer Liste des Verkehrsministeriums soll in diesem Jahr etwa an der Bundesstraße B246 im Bereich Bad Belzig oder entlang der Ortsdurchfahrten Brück, Beelitz, Reetzerhütten und Gömnigk gebaut werden. Zudem soll ein Radweg an der L102 im Bereich von Schwanebeck sowie an der B1 im Bereich von Plaue gebaut werden. Auch kleinere Straßen wie rund um die Ortsdurchfahrt Ruhlsdorf, die L90 zwischen Glindow und Klaistow und die L86 zwischen Groß Kreutz und Schmergow, sollen in diesem Jahr in Angriff genommen werden.

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