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Brandenburg: Stohn soll Geywitz folgen Woidke-Vorschlag für neuen SPD-General

Potsdam NEUE WACHE]- Am Wochenende liefen die Drähte heiß in der SPD, nachdem Klara Geywitz nach der Absage der Kreisreform durch Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hingeschmissen hatte. Am Sonntagabend dann, keine 24 Stunden vor der entscheidenden Sitzung des Landesvorstands in Potsdam, sickerte es durch: Der Landtagsabgeordnete Erik Stohn soll für das Amt vorgeschlagen werden.

Potsdam NEUE WACHE]- Am Wochenende liefen die Drähte heiß in der SPD, nachdem Klara Geywitz nach der Absage der Kreisreform durch Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hingeschmissen hatte. Am Sonntagabend dann, keine 24 Stunden vor der entscheidenden Sitzung des Landesvorstands in Potsdam, sickerte es durch: Der Landtagsabgeordnete Erik Stohn soll für das Amt vorgeschlagen werden. Vorstandsmitglieder hielten sich bedeckt. Erst am Abend bestätigt auch Stohn den  Vorgang. Der geschäftsführende Landesvorstand der SPD habe am Sonntag getagt, sagte der 33-Jährige der PNN. Dabei habe Landeschef Woidke darüber informiert, dass er dem Landesvorstand am Montag Stohn vorschlagen werde. Das teilte Woidke den Genossen am Abend auch per E-Mail mit.

Er habe Respekt vor der Aufgabe, sagte Stohn, der bereits Mitgliederbeautragter der Partei, die seit Jahresbeginn Zuwächse verzeichnet, ist. Er sei zudem Klara Geywitz dankbar, was sie für die Partei geleistet habe. „Und ich bin dankbar, dass sie mir ihre Unterstützung angeboten hat“, sagte Stohn den PNN. Er ist seit der Landtagswahl 2014 Landtagsabgeordneter, daneben auch Kreisvorsitzender der SPD in Teltow-Fläming, von 2013 bis 2015 Landesvorsitzender des Parteinachwuchses Jusos.

Geywitz war in der vergangenen Woche zurückgetreten, nachdem das Scheitern der Reform publik wurde. Dabei war auch von fehlender Vertrauensbasis zwischen ihr und Woidke die Rede. Bislang war als möglicher Nachfolger der Landtagsabgeordnete Daniel Kurth gehandelt worden, der Vizechef von Landespartei und Landtagsfraktion ist. In den vergangenen Tagen waren noch weitaus mehr Genossen und mehrere Landtagsabgeordnete angefragt worden. Dem Vernehmen nach gab es eine Reihe von Absagen. In der Landes-SPD ist von Absetzbewegungen gegenüber Woidke die Rede. Hinzu kommt, dass durch Woidkes späten Stopp-Entschluss und laut Parteisatzung geltenden Fristen ein geregelter Übergang beim Parteitag am 18. November kaum möglich ist.

Ob der Jüterboger Stohn geeignet ist, darüber gehen die Meinungen in der SPD auseinander. Der 33-Jährige gilt als karriereorientiert. Bei der Direktkandidatur zur Bundestagswahl im Wahlkreis 60 hatte Ex-Minister Günter Baaske eingefädelt, dass der amtierende Generalstaatsanwalt Erardo C. Rautenberg aufgestellt und Stohn verhindert worden war. Baaske habe Stohn für zu jung befunden, hieß es parteiintern. Fraglich ist auch, ob der Vorstand dem Landeschef Woidke einfach folgt. Nicht wenige fühlten sich von Woidke bei der Reformabsage überrumpelt, beklagten die fehlende Einbindung. Bei der Ministerriege hat sich Woidke aber festgelegt, nachdem er zunächst klare Bekenntnisse vermieden hatte. Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD), dem die Pannen und Fehler bei der Reform angelastet werden, bleibe im Amt, sagte Woidke.Alexander Fröhlich

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