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Zwei Störche sitzen auf einem Horst. 

© Paul Zinken/dpa/ZB

Störche in Brandenburg: Erste Eier werden demnächst erwartet

Noch nicht alle Störche sind in Brandenburg von ihrer Winterreise zurück. Einige haben aber schon die Nester bezogen und mit der Paarung begonnen. Die Familienplanung könnte schon sehr bald Folgen zeigen.

Brandenburg - Die Störche kehren nach und nach aus ihrem Winterurlaub nach Brandenburg zurück und beziehen ihre Horste - die ersten Eier könnte es bereits in den nächsten Tagen geben. „Die klappern wie wild“, sagte die Projektmitarbeiterin Ellen Beuster vom Storchendorf Rühstädt (Prignitz). Mit dem Ritual begrüßen die Störche ihre Partner. Mindestens 14 von rund 30 Horsten seien in dem Storchendorf bei Wittenberge von 18 Störchen besetzt, darunter vier Pärchen. „Das ist auf dem aufsteigenden Ast“, bemerkte Beuster. Täglich erwarte man weitere Ankömmlinge.

Das Projekt des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) „Störche auf Reisen“, das die Vögel seit 2009 mit Spezialsendern versieht und so ihre Flugroute nachzeichnen kann, zeigt, dass auch die sogenannten Ostzieher, die über den Bosporus bis in die zentralafrikanische Republik Tschad reisen, auf dem Rückweg sind. Während einige „Westzieher“, die überwiegend in Spanien überwintern, bereits Anfang Februar und damit recht früh zurückgekehrt sind, hatten die Vögel auf der Ostroute Probleme.

„Es gab einen Zugstau über dem Bosporus und dem Marmarameer“, erklärte der Nabu-Storchenexperte Kai-Michael Thomsen. Die Vögel seien nach relativ milden Temperaturen von schlechtem Wetter überrascht worden. Jetzt kämen sie aber verstärkt. Thomsen glaubt: „An Ostern geht die Post ab“.

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Zahl der Störche nimmt wieder zu 

Durch das Tracking der Vögel haben die Tier- und Naturschützer Daten, aus denen sich Rückschlüsse auf das Verhalten und die Population ziehen lassen. Viele „Westzieher“ überwintern nach ihrer Erkenntnis auf Mülldeponien in Spanien. So hätten die Vögel zum einen eine kürzere Flugstrecke als ihre Artgenossen, die zum Teil sogar bis nach Südafrika fliegen. Zum anderen bräuchten sie keine weiten Strecken zur Nahrungssuche zurücklegen, was bei den Störchen in Afrika anders sei.

„Sie müssen weniger Energie aufwenden und weniger Risiken eingehen“, sagte Thomsen. Daher nehme die Zahl der Störche in Westdeutschland und Westeuropa stark zu. Die Überlebensrate der Jungstörche, die zum ersten Mal zum Überwintern ausfliegen, sei höher. Laut Thomsen überleben auf der Westroute doppelt so viele Jungstörche wie auf der Ostroute.

In den märkischen Storchendörfern Rühstädt und Linum bei Fehrbellin (Ostprignitz-Ruppin) hofft man, dass der Frühsommer nicht so trocken wird wie der vergangene. Das Jahr sei gut gestartet, noch gebe es genug Regenwürmer und Amphibien, sagte Projektmitarbeiterin Beuster. So ist es auch in Linum, bestätigte die kommissarische Leiterin der Storchenschmiede, Lisa Hörig. Wenn aber die ersten Jungstörche geschlüpft sind - laut Nabu bebrüten beide Partner die Eier 32 bis 33 Tage - brauchen die Tiere mehr Futter. In Linum sind bereits zwölf Störche eingekehrt. Dort erwartet man jeden Tag das erste Ei im Nest.

2014 lebten laut Nabu Brandenburg 1424 Storchpaare im Land; im Vorjahr waren es nur noch 1189. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts ist laut dem Nabu Deutschland ein starker Bestandsrückgang zu verzeichnen, seit Anfang der 1990-er Jahre nehme die Population aber wieder zu - das mache Hoffnung. (dpa)

Anna Kristina Bückmann

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