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Stichwahl um OB-Posten in Frankfurt (Oder): Wilke gegen Wilke

Frankfurt (Oder) - Der gleiche Familienname und die gleiche Geburtsstadt Frankfurt (Oder) dürften so ziemlich die einzige Gemeinsamkeit der beiden Stichwahlkandidaten sein. Denn während Martin Wilke weitermachen möchte wie in den vergangenen acht Jahren, denkt der andere, dass es Frankfurt besser gehen könnte.

Frankfurt (Oder) - Der gleiche Familienname und die gleiche Geburtsstadt Frankfurt (Oder) dürften so ziemlich die einzige Gemeinsamkeit der beiden Stichwahlkandidaten sein. Denn während Martin Wilke weitermachen möchte wie in den vergangenen acht Jahren, denkt der andere, dass es Frankfurt besser gehen könnte. So jedenfalls lautet der Wahlspruch des Herausforderers René Wilke vor der Stichwahl an diesem Sonntag, der jüngster Oberbürgermeister und erstes Stadtoberhaupt seiner Partei in einer kreisfreien Stadt in Brandenburg werden könnte.

René Wilke, Brandenburger Landtagsabgeordneter und Fraktionsvorsitzender der Linken im Frankfurter Stadtparlament, konnte im ersten Wahldurchgang punkten: Mit 43,4 Prozent der Stimmen setzte sich der 33-Jährige klar gegen seine vier Kontrahenten um den Oberbürgermeisterposten durch. Der parteilose Amtsinhaber Martin Wilke kam lediglich auf 20,2 Prozent der Wählerstimmen. Bei seiner ersten Wahl vor acht Jahren war der 60-jährige promovierte Physiker noch von einem breiten Parteienbündnis unterstützt worden und erzielte fast 60 Prozent. Diesmal trat er als Einzelkandidat an, die etablierten Parteien versagten ihm die Unterstützung und schickten eigene Kandidaten ins Rennen. Dieser Umstand hat sich auch jetzt nicht verändert.

„Wir hatten uns bewusst für einen eigenen Kandidaten entschieden, weil wir Martin Wilke nicht mehr überzeugend finden“, sagt der CDU-Kreisvorsitzende Michael Möckel. Keine Wahlempfehlung zu geben, sei da nur konsequent. Auf eine Wahlempfehlung verzichten auch die Sozialdemokraten, die allerdings das schlechte Abschneiden ihres eigenen Kandidaten zur Begründung anführen.

Martin Wilkes Herausforderer wird auch in der Stichwahl sowohl von der Linken als auch den Grünen unterstützt. Hinzu kommt jetzt noch die Frankfurter Bürger-Initiative, ein Bündnis, das sich Anfang des Jahres gegründet hat und sich offen für einen Neustart in Politik und Verwaltung der Oderstadt stark macht. Irritationen gibt es nach Informationen des rbb, weil das Bündnis Fraktionsräume des Rathauses für Wahlkampfzwecke benutzt habe, was gegen das Neutralitätsgebot verstoße. Zudem sind laut rbb vor der Stichwahl leere Umschläge ohne Wahlscheine an Bürger verschickt worden.

Dem Amtsinhaber lastet die Bürger-Initiative die schlechte Lage der Stadt an. Das Minus in der Stadtkasse hat sich in den vergangenen Jahren auf jetzt rund 131 Millionen Euro summiert, der Haushalt für das vergangene Jahr wurde von der Kommunalaufsicht bisher nicht genehmigt. Jeanette Bederke/mak

Jeanette Bederke, mak

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