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80 der jungen Komapatienten in Brandenburg waren 2017 zwischen zehn und 15 Jahren alt.

© dpa (Symbolbild)

Statistik 2017: Mehr minderjährige Komasäufer in Brandenburg

Die Zahl ist gestiegen: Mehr als 400 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 20 Jahren kamen mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus.

Potsdam - Eigentlich gibt es strenge Jugendschutzregelungen in puncto Alkohol: Doch die Zahl der sich ins Koma trinkenden Kinder und Jugendlichen in Brandenburg ist leicht gestiegen. 435 Mädchen und Jungen im Alter von zehn bis 20 Jahren wurden 2017 mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert - zwei Prozent mehr als im Vorjahr. 

Das geht aus Daten des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Die Zahl der Betroffenen stagniere damit auf hohem Niveau, meldete die DAK-Gesundheit für Brandenburg.

Mehr Komatrinker unter 15 Jahren

80 der jungen Komapatienten waren 2017 zwischen zehn und 15 Jahren alt und damit in einem Alter, in dem sie Alkohol noch gar nicht kaufen dürften. Im Jahr zuvor gab es in dieser Altersklasse nur 66 Fälle. Laut der Statistik waren insgesamt 222 Mädchen unter den Rauschtrinkern.

Die aktuellen Zahlen zeigten, dass mit der Kampagne "bunt statt blau" weiter aufgeklärt werden müsse, sagte Anke Gubitz, Leiterin der Landesvertretung der Krankenkasse DAK-Gesundheit in Brandenburg. Auch 2019 werde sie fortgesetzt. Das Thema werde dann in den Schulalltag gebracht.

Darüber hinaus sollte die Einhaltung des Jugendschutzes regelmäßig überprüft werden und beispielsweise Werbung für Alkohol verboten werden, betonte Andrea Hardeling, Geschäftsführerin der brandenburgischen Landesstelle für Suchthilfe.

Jugenschutz wird nicht immer eingehalten

Wenn Jugendliche aufgrund einer Überdosis Alkohol in ein Krankenhaus eingeliefert werden, zeige das unter anderem, dass der Jugendschutz nicht eingehalten wurde. "Wir wissen, dass auch Minderjährigen trotz entsprechender Jugendschutzmaßnahmen an Tankstellen und in Kiosken Alkohol ausgehändigt wird", kritisierte Hardeling. Zudem vermittelten positive Werbebotschaften ein falsches Bild vom Alkoholkonsum.

An der Präventionskampagne der DAK nahmen seit 2010 mehr als 95 00 junge Leute teil. Sie gestalten Plakate mit kreativen Botschaften gegen das Rauschtrinken.

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