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Staffellauf: Protest gegen Lausitzer Hochschulfusion

Die Gegner einer Lausitzer Hochschulfusion marschieren aus Protest von Cottbus nach Potsdam. Dort wollen sie sich Gehör vor einem Landtagsausschuss verschaffen. Das Plenum entscheidet im Januar.

Cottbus  - Mit einem Staffellauf nach Potsdam protestieren Studenten und Mitarbeiter der Cottbuser Universität gegen die umstrittene Verschmelzung mit der Hochschule Lausitz. Etwa 100 Teilnehmer starteten am Dienstagnachmittag auf dem Cottbuser Altmarkt zu dem 130 Kilometer langen Lauf. Sie wollen die Volksinitiative „Hochschulen erhalten“ unterstützen, die mit 33 000 gültigen Unterschriften eine Debatte über das Thema vor dem Landtag erwirkt hatte. Die Läufer wollten am Mittwochmorgen in Potsdam ankommen und sich dann ab 10.00 Uhr an der Anhörung der Volksinitiative im Wissenschaftsausschuss des Landtags beteiligen.

Der Redetext der Volksinitiative für das Gremium wird in einer Schutzröhre wie ein Staffelstab an die jeweiligen Läufer übergeben. „Mit dieser Aktion zeigen wir, dass wir uns nicht abfinden mit den Plänen des Wissenschaftsministeriums zur Neugestaltung der Lausitzer Hochschulregion“, sagte Jonas Schindler, Sprecher des Studierendenrates der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU).

Derweil missbilligte der BTU-Senat den Kabinettsbeschluss zur Lausitzer Hochschulfusion, weil dieser bereits eine Woche vor der Anhörung der Volksinitiative gefasst worden sei. Das höchste Gremium der BTU forderte die Landesregierung auf, die Konzeptvorschläge der BTU aufzunehmen und die Universität zu unterstützen.

Wolfgang Ne¨kovic, Bundestagsabgeordneter der Linkspartei im Wahlkreis Cottbus/Spree-Neiße, bezeichnete die 42 000 gesammelten Unterschriften für den Erhalt der BTU Cottbus und der Hochschule Lausitz als ein machtvolles Signal gegen die Zerschlagung zweier Hochschulen.

Auch die Piratenpartei Brandenburg äußerte Zustimmung für die Proteste der BTU gegen ihre geplante Auflösung. „Der bisherige Umgang des Ministeriums mit der Volksinitiative bringt ein nicht mehr zeitgemäßes Demokratieverständnis zum Ausdruck“, erklärte das Parteimitglied Rico Bogacz. Er will bei dem Staffellauf selbst einen etwa 28 Kilometer langen Abschnitt nach Potsdam zurücklegen.

Peter Jähnel

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