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Sprengstoff in Wohnung gefunden: Explosion in Lübbener Munitionsfabrik: Spur führt nach Sachsen

Der Fall gibt Rätsel auf. In Lübben wird bei einer Explosion in einer Munitionsfabrik ein 55 Jahre alter Arbeiter getötet. In seinem Wohnhaus findet die Polizei später ein Sammelsurium an Sprengmitteln.

Dresden/Lübben - Nach der tödlichen Explosion in einem Betrieb für Munitionsentsorgung in der Spreewaldstadt Lübben hat die Polizei größere Mengen Sprengstoff im Haus des 55 Jahre alten Opfers gefunden. Der Mann lebte im ostsächsischen Kreba-Neudorf, am Freitag wurde dort ein Teil der Explosivstoffe unschädlich gemacht - aus Sicherheitsgründen, teilte das Landeskriminalamt Sachsen (LKA) mit. Einzelheiten wurden mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht genannt.

Im Zuge der Untersuchungen in Brandenburg sei der Verdacht entstanden, dass der Verstorbene in seinem Wohnhaus gefährliche Stoffe und Sprengmittel aufbewahrte, hieß es. Die Brandenburger Polizei habe deshalb die Kollegen in Sachsen um Hilfe ersucht. Bei einer Hausdurchsuchung wurden die Beamten am vergangenen Mittwoch fündig. Das LKA sprach von einer großen Menge an Explosivstoffen, pyrotechnischen Objekten, Munition und anderen Gegenständen.

Bei der Explosion in Lübben hatte zudem ein 53 Jahre alter Beschäftigter einen Schock erlitten. Wegen der Explosionsgefahr konnten Helfer erst Stunden später an das Gebäude heran. Die Leiche des 55-Jährigen war so erst am Tag nach dem Unglück gefunden worden. Auf dem 180 Hektar großen Gelände der Spezialfirma werden alte Munition, nicht mehr benötigter Sprengstoff oder auch Pyrotechnik und Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg unschädlich gemacht.

Bereits im November 2002 war es auf dem Areal zu einer verheerenden Explosion gekommen. Damals kamen vier Menschen um. Sie waren mit der Zerlegung von Munition beschäftigt gewesen. (dpa)

Jörg Schurig

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