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Spendenaktion „Vergessene Kunstwerke“: Gemälde aus Blankensee soll aufgearbeitet werden

Potsdam - Viele Kunstwerke in Brandenburger Kirchen haben Schäden: Mal fehlen Holzteile an den Altären oder Schmuck in Innenräumen, mal sind sie von Schädlingen zerfressen. Am Mittwoch ist in der Potsdamer Staatskanzlei die diesjährige Spendenaktion „Vergessene Kunstwerke“ gestartet worden, um Geld für den Erhalt sakraler Kunst zu sammeln.

Potsdam - Viele Kunstwerke in Brandenburger Kirchen haben Schäden: Mal fehlen Holzteile an den Altären oder Schmuck in Innenräumen, mal sind sie von Schädlingen zerfressen. Am Mittwoch ist in der Potsdamer Staatskanzlei die diesjährige Spendenaktion „Vergessene Kunstwerke“ gestartet worden, um Geld für den Erhalt sakraler Kunst zu sammeln. Hinter der Kampagne stehen das Landesamt für Denkmalpflege, die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz (EKBO) und der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg. Im Zentrum der diesjährigen Aktion steht ein Gedächtnisgemälde aus der Dorfkirche Blankensee. Es soll für eine Ausstellung im Rahmen des Reformationsjubiläums aufgearbeitet werden.

Im Land gibt es etwa 1500 Dorfkirchen, 320 Stadtkirchen, 17 Klosteranlagen sowie 260 Pfarrhäuser. Seit der Wende habe sich sehr viel getan. „Keine dieser Anlagen ist mehr einsturzgefährdet“, betonte Landeskonservator Thomas Drachenberg. Alle Gebäude seien zumindest notgesichert worden, hob er hervor. Die EKBO sei nicht mehr gezwungen, Gotteshäuser abzugeben, weil sie sie nicht mehr erhalten konnte, hob Generalsuperintendentin Heilgard Asmus hervor.

Auch durch das große Engagement vieler lokaler Kirchenfördervereine konnten viele Gotteshäuser im Land erhalten werden. So hat der Förderkreis, als Dachverband der lokalen Initiativen, seit 1990 rund 1,5 Millionen Euro an Spendengeldern eingeworben, erläuterte Geschäftsführer Bernd Janowski. „Heute sind alle Gotteshäuser äußerlich intakt. Jetzt steht der Innenraum mit den unzähligen Kunstwerken im Fokus der Bemühungen“, hob Asmus hervor.

In den vielen Kirchen Brandenburgs gebe es jede Menge sakraler Kunstwerke aus allen Epochen. Aber viele sind nach Janowskis Angaben in einem schlechten Zustand. Einige Kunstwerke konnten in der Vergangenheit mit Hilfe von Spendengeldern gerettet werden. Janowski führte als Beispiel eine Aktion zugunsten der mehr als 200 Taufengel im Land an. Hier seien 75 000 Euro zusammengekommen.

„So richtig fertig wird aber keine Kirche“, ergänzte Drachenberg. So galt lange Zeit die Nikolaikirche in Jüterbog als saniertes Vorzeige-Gotteshaus. „Jetzt ist der gotische Dachstuhl einsturzgefährdet“, sagte der Landeskonservator. Daher freue er sich, dass der Nothilfefonds des Landes ab 2017 auf eine Million Euro pro Jahr aufgestockt wird. „Zudem stellt das Land 1,5 Millionen Euro im Rahmen des Evangelischen Staatskirchenvertrags zur Verfügung“, unterstrich Kulturministerin Martina Münch (SPD). Zusätzlich wird jährlich für den Dom Brandenburg/Havel eine Million Euro für Instandsetzungsarbeiten gezahlt. dpa

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