zum Hauptinhalt

Sicherheitsbehörden warnen: Nazi-Konzert zum SVB-Spiel gegen den BFC

Update - Zum Auswärtsspiel des SV Babelsberg 03 beim Berliner BFC Dynamo werden Hunderte Neonazis und Hooligans erwartet. Die Neonazi-Band "Kategorie C" dementierte am Freitag, dass ein Konzert in Berlin geplant sei.

Die Sicherheitsbehörden in Berlin sind gewarnt: Zum Regionalligaspiel des SV Babelsberg 03 gegen den BFC Dynamo am Samstag in Berlin wird erwartet, dass wegen der linksalternativen Fanszene des Potsdamer Viertligisten zahlreiche Neonazis zur Partie im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark kommen. Zusätzliche Brisanz erhält das Spiel durch einen Konzerthinweis, der am Mittwochabend die Runde in internen Nazi-Foren machte: Am Samstag sei ein Konzert mit der Bremer Neonazi-Band Kategorie C „im Berliner Osten“ geplant, deren Fans als äußert gewaltbereit gelten und die vom Verfassungsschutz Bremen unter der Rubrik „sonstige gewaltbereite Rechtsextremisten“ geführt wird. Der Eintritt soll 25 Euro kosten. Mehrere Hundert Neonazis und Hooligans werden erwartet – und das Gewaltpotenzial der Kategorie-C-Fans gilt als äußerst hoch.

Anlass des Konzertes ist das fünfjährige Bestehen des rechtsextremistischen Hooligan-Netzwerks „Legion Germania“, ein Zusammenschluss von Fans des 1. FC Lok Leipzig, Lazio Rom und des BFC Dynamo. Das Konzert in Berlin wird konspirativ organisiert: Ab 16 Uhr wird laut Einladung ein Infotelefon geschaltet, das die Fans zum geheim gehaltenen Veranstaltungsort führen soll. In Berlin trat die sonst umtriebige Neonazi-Band schon länger nicht mehr auf – zuletzt 2006 auf einer NPD-Demonstration für die Freilassung des inhaftierten „Lunikoff“, der Sänger der verbotenen Rechtsrock-Band Landser.

Auch der Berliner Staatsschutz ist über das geplante Rechtsrock-Konzert informiert. Ein Veranstaltungsort ist der Behörde allerdings noch nicht bekannt. Man werde die Entwicklung aufmerksam beobachten, hieß es. Denn die Gäste des Konzertes, das um 19 Uhr beginnt, werden vermutlich auch zuvor das Spiel gegen die Babelsberger besuchen. Unter ihnen werden dann wohl auch Hooligans von Lokomotive Leipzig sein, die in Babelsberg bestens bekannt sind: 2013 stürmten sie vor Beginn des Spiels ihrer Mannschaft im Karl-Liebknecht-Stadion in Richtung der linken Babelsberg-Fans und griffen diese an. Dabei zeigten sie mehrfach den Hitlergruß. Während der Partie skandierten sie offen Neonazi-Parolen, darunter auch Lobgesänge auf das Neonazi-Terror-Trio NSU.

In Folge der medialen Berichterstattung dementierte Kategorie C am Donnerstagabend im Internet, dass ein Konzert am 20. September in Berlin stattfinde. Gleichzeitig betonte sie, dass die Feier nur für geladene Gäste zugänglich sein wird. Diesem Text geglaubt, müsste das Konzert im östlichen Berliner Umland stattfinden. Der Polizei liegen allerdings weiterhin keine Kenntnisse zum genauen Veranstaltungsort vor.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false