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Die Schweinepest ist in Brandenburg auf dem Vormarsch.

© dpa-tmn

Update

Schweinepest in Brandenburg: 20 bestätigte Schweinepestfälle im Land

Weitere infizierte Wildschweinkadaver in Brandenburg bestätigt. Im Kampf gegen die Schweinepest wird nun auch auf Suchhunde gesetzt.

Beeskow - Nach den deutschlandweit ersten Fällen von Afrikanischer Schweinepest in Brandenburg haben am Montag vier spezielle Kadaversuchhunde aus Rheinland-Pfalz ihre Arbeit aufgenommen. Im Landkreis Oder-Spree sollen sie verendete Wildschweine aufspüren, teilte der Landkreis mit. Im Kreis Spree-Neiße sollte noch am Montag eine Hundestaffel eintreffen - am Dienstag ihr Einsatz beginnen.

20 amtlich bestätigte Schweinepestfälle im Land

Mittlerweile sind in Brandenburg 20 Fälle der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen amtlich bestätigt worden. Wildschweine können sich mit dem Virus anstecken, wenn sie mit toten Artgenossen in Berührung kommen. Der Erreger ist für Menschen ungefährlich, für Haus- und Wildschweine aber meist tödlich. Das Bundesagrarministerium sagte unterdessen Brandenburg weitere Unterstützung zu. Am Dienstag wird Staatssekretärin Beate Kasch den zentralen Krisenstab für Tierseuchenbekämpfung in Potsdam besuchen.

Hunde vor allem im Dickicht effizient 

Die speziell ausgebildeten Hunde seien gerade im Dickicht von Waldgebieten sehr effiziente Helfer, sagte Petra Senger, Amtstierärztin im Landkreis Oder-Spree. Dort allein mit Menschenketten zu suchen, sei äußerst schwierig. Kadaversuchhunde sind nach den Angaben darauf trainiert, totes Schwarzwild aufzuspüren. Ausgestattet mit Warnweste und GPS-Sender durchsuchen sie ein bestimmtes Areal. Funde werden angezeigt. Der Suchhund geht aber nicht an den Kadaver, um weder sich noch den Hundeführer zu infizieren. 

Tierarzt rechnet mit weiteren Fällen

Bisher wurden in Brandenburg 13 Fälle von Schweinepest nachgewiesen. Am 10. September war nach der Entdeckung eine toten Tieres in Schenkendöbern im Kreis Spree-Neiße das Virus in einem ersten Fall amtlich nachgewiesen worden. 

Der Brandenburger Tierarzt Stephan Nickisch rechnet nach dem deutschlandweit ersten Fall von Afrikanischer Schweinepest im Land mit weiteren Funden infizierter Tiere. „Vor allem rund um die Hotspots, wo bereits verendete Wildschweine entdeckt wurden, muss man das erwarten“, sagte Nickisch am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Als mögliche Infektionsquelle für gesundes Schwarzwild müssten sie aus der Umwelt geborgen und beseitigt werden. (dpa)
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Gudrun Janicke

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