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Brandenburg: Schüler können Mathe-Abi-Prüfung neu schreiben

Ministerium lässt prüfen, ob an Schulen Lehrpläne nicht befolgt wurden oder ob es Missverständnisse gab

Potsdam - Nach Pannen mit den Prüfungsfragen können rund 6000 Brandenburger Schüler ihre Abiturprüfungsarbeiten im Fach Mathematik neu schreiben – allerdings nur, wenn sie es auch wollen. Das sei ein Angebot an die Schüler, teilte das Bildungsministerium in Potsdam am Freitag mit. Als Termin für die neue Prüfung wurde der 12. Juni festgelegt.

Schüler hatten kritisiert, dass sie in den schriftlichen Prüfungen am 3. Mai Aufgaben zu Themen lösen sollten, die nicht im Unterricht behandelt wurden. Es ging um Aufgaben zu natürlichen Logarithmusfunktionen.

Die Sorgen und Befürchtungen der Schüler würden ernst genommen, betonte Bildungsminister Günter Baaske (SPD). Nach den Kritiken befragte das Ministerium Schulen der gymnasialen Oberstufe zum Matheunterricht. Von 137 befragten Schulen, die an dem Zentralabitur teilgenommen hatten, gaben 114 an, den Stoff behandelt zu haben, aber nicht immer in dem vorgeschriebenen Umfang. An 23 Schulen war der Stoff nicht behandelt worden. Das Thema gehöre seit August 2014 zum geltenden Rahmenlehrplan und hätte gelehrt werden müssen, sagte ein Sprecher des Bildungsministerium. Mit den Lehrkräften werde nun besprochen, wie ähnliche Fälle künftig vermieden werden können, sagte Baaske. Wichtig sei, dass jetzt für die Schüler kein Nachteil entstehe.

Auch den Lehrern und Schulen will das Bildungsministerium keinen Vorwurf machen, falls der Unterschriftsstoff nicht gelehrt worden war. „Es muss etwas passiert sein, das zu einem Missverständnis führte“, sagte der Ministeriumssprecher. Fachleute des Ministeriums und des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (Lisum), das an der Erstellung der Prüfungsaufgaben beteiligt war, sollen nun klären, wie es zu der Panne kommen konnte.

Alle Brandenburger Schulen erhalten nach Angaben des Ministeriumssprechers zu Beginn der nächsten Woche ein Informationsschreiben und ein Formblatt, mit dem sich interessierte Schüler zum neuen Prüfungstermin anmelden können. Der Prüfungsausschuss der Schulen entscheidet dann über die Zulassung. An Schulen etwa, an denen die vorgeschriebenen Lerninhalte im Unterricht ausreichend behandelt wurden, können dann etwa die Anträge von Schülern ablehnen.

Daneben soll die Möglichkeit, die Mathe-Prüfung erneut zu schreiben, nicht einfach dazu dienen, bei einer schlechten Note beim ersten Anlauf ohne Grund eine zweite Chance zu bekommen. Schüler, die sich für die erneute Mathe-Prüfung anmelden, bekommen keine Auskunft über ihre Leistung in der ersten Prüfung. Die erste Hauptprüfung wird nicht gewertet. Die neuen Aufgaben kommen aus dem Bestand des Landes, der für den offiziellen Nachschreibetermin bereitsteht.

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