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Der Schönefeld Tower soll 110 Meter hoch werden.

© Visualisierung: TAMAX PE Waltersdorfer Chaussee GmbH/dpa

Schönefeld: Investor Tamax plant höchsten Turm Brandenburgs

Der Investor Tamax will nicht nur Hunderte Wohnungen auf ehemaligen Gärten in Babelsberg bauen. Sondern in Schönefeld auch den höchsten Turm in Brandenburg.

Schönefeld - Den Flughafen zu Füßen und von oben ein Blick zum Fernsehturm: An der Stadtgrenze zu Berlin könnte mit dem Schönefeld Tower das höchste Gebäude Brandenburgs entstehen. 110 Meter hoch solle der 28-Geschosser nach den aktuellen Planungen werden, sagte Projektmanager Frank Bochon der Deutschen Presse-Agentur. Das wäre deutlich höher als der Oderturm in Frankfurt (Oder), der nach Angaben seiner Betreiber mit fast 90 Metern bislang das höchste Bürogebäude in Brandenburg ist.

Investitionsvolumen: 300 Millionen Euro

Der Startschuss für den Bebauungsplan sei gefallen, berichtet Bochon für den Berliner Immobilieninvestor und Projektentwickler Tamax, dem das Gelände seit 2015 gehört. Wenn das Verfahren problemlos laufe, könnten der geplante Turm sowie sein achtgeschossiger separater Basisbau und drei weitere kleinere Gebäude in rund fünf Jahren direkt neben der Autobahn 113 stehen. Das Investitionsvolumen liege nach heutiger Schätzung bei rund 300 Millionen Euro.

"Es ist der Startschuss. Wir sind dabei, den Bebauungsplan auszuarbeiten", bestätigte Schönefelds Bürgermeister Udo Haase. Nun müssten alle Träger öffentlicher Belange gefragt werden. Die Ausschusssitzungen seien öffentlich. Natürlich könne es da auch Bedenken geben. Der Bürgermeister ist aber schon einmal dafür. "Es wäre ein wunderbares Wahrzeichen für Schönefeld. Wir wollen, dass es voran geht."

Noch ist offen, ob es am Ende auch Baurecht gibt

Allein für die erste Phase des Bebauungsplans samt Gutachten rechnet Projektmanager Bochon mit rund zwei Jahren. Es existieren Visualisierungen der Berliner Architektengemeinschaft Götz M. Keller und Patrik Dierks. Doch ob es dafür am Ende auch Baurecht gibt, ist offen. "Das ist noch zu früh", sagt auch Bürgermeister Haase.

Der Schönefeld Tower mit drei gebogenen gläsernen Fassaden soll nach den bisherigen Planungen in unmittelbarer Nähe zum künftigen Großflughafen in die Höhe wachsen. Dort, wo heute noch eine Wiese ist. Das Grundstück umschließe die vorhandene Tankstelle an der Waltersdorfer Chaussee 24 und liege nahe an der Stadtautobahnabfahrt Schönefeld Nord, sagte Bochon. 200 Meter entfernt erinnere ein Grünstreifen an die ehemalige Berliner Mauer, die dort Berlin-Rudow von Brandenburg trennte.

Mischung aus Büros und Hotel-Nutzung

Geplant ist für den Schönefeld Tower und seinen Basisbau eine Gesamtfläche von rund 41.500 Quadratmetern. Die drei anderen Gebäude mit jeweils sieben Geschossen sollen zusammen 25.000 Quadratmeter Gesamtfläche bieten. Angedacht ist eine Mischung aus Büro-, Hotel- und Boardinghouse-Nutzung.

Tamax will das Gelände im Fall der Erteilung einer Baugenehmigung weiter erschließen und den Hochbau realisieren. Wer außer dem Projektentwickler investiere und einziehe, entscheide der Markt, sagte Bochon. Es gebe potenzielle Interessenten. Beim positiven Ausgang des Bebauungsplan-Verfahrens rechne er mit rund zwei bis drei Jahren Bauzeit.

Turm könne "I-Tüpfelchen" der Entwicklung Schönefelds sein

Ist ein Hochhaus in der Nähe von Start- und Landebahnen eine gute Idee? "Das müssen die Planer entscheiden", sagt Schönefelds Bürgermeister Haase. Die Gemeinde habe mit Hochbauten noch keine Erfahrung. Er könne sich den Turm aber als "I-Tüpfelchen" der Entwicklung Schönefelds vorstellen. Er erwarte eine ähnliche Dynamik wie am neuen Münchner Airport, wenn der Großflughafen Berlin-Brandenburg (BER) in Betrieb gehe. Das soll im Oktober 2020 sein - mit neun Jahren Verspätung. Heute habe Schönefeld 16.000 Einwohner. In 10 bis 20 Jahren könnten es 45.000 sein, sagt Haase.

Berlin hat bereits zahlreiche Hochhäuser. Dazu zählen zum Beispiel das Hotel am Alexanderplatz (125 Meter), das Upper West nahe der Gedächtniskirche (119 Meter) und der Steglitzer Kreisel (118 Meter), der gerade zum Wohnhaus umgebaut wird. (dpa)

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