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Schienenverkehr in Brandenburg: Vorzug für den Vorortzug

Während für manche Linien deutliche Entlastung in Sicht ist, bleiben andere auf Dauer problematisch.

Berlin - Die guten Nachrichten für Pendler kamen unverhofft, nachdem die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg am Dienstag gemeinsam getagt hatten: Mehrere überlastete Regionalverbindungen sollen verstärkt werden. Ein Blick auf die Details zeigt, dass manche Bahnkunden davon sehr profitieren dürften, während für andere auf Jahre hinaus keine Verbesserungen in Sicht sind.

Möglichst schon von April an sollen in den Zügen der RB 13 zwischen Berlin- Jungfernheide, Spandau und Wustermark 300 statt bisher 160 Plätze verfügbar sein. Ebenso kurzfristig sollen einzelne von der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) betriebene Züge der RB 12 und RB 25 zwischen Oranienburg beziehungsweise Werneuchen und Ostkreuz werktags von 150 auf 200 Plätze verstärkt werden. Auf der RB 26 zwischen Ostkreuz, Strausberg und Küstrin sollen im Laufe des Jahres mehr Züge mit zwei Einheiten fahren, was die Zahl der Plätze auf 280 verdoppelt. Sobald bestellte Neufahrzeuge in Betrieb gehen, sollen auf derselben Linie zwischen Berlin und Müncheberg im Berufsverkehr Dreiteiler mit 480 Plätzen fahren.

Im zweiten Quartal 2019 gibt es den nächsten großen Schub, der dank einer Ausschreibung anderswo in Deutschland möglich wird, bei der die Deutsche Bahn den Kürzeren gezogen hat. Dadurch werden Doppelstockwagen frei. Diese sowie zusätzliche Waggons sollen 2019 die RB 10 zwischen Berlin und Nauen von 460 auf 600 Sitzplätze verstärken, ebenso den RE 7 zwischen Dessau, Potsdam, Berlin, Schönefeld und Wünsdorf.

Noch ungewiss sind Verbesserungen auf dem von der Ostdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (Odeg) betriebenen RE 2. Drei zusätzliche Fahrten zwischen Berlin, Falkensee und Nauen sollen je 420 zusätzliche Plätze im Berufsverkehr schaffen. An Sommerwochenenden ist ein Zusatztzug von Berlin nach Cottbus geplant.

„Wir kommen um massive Investitionen in die Infrastruktur nicht herum“, sagt Jens Wieseke vom Fahrgastverband Igeb. Viele Linien, allen voran RE 1 und 2, seien am Limit. Deshalb müsse die S-Bahn für den Verkehr in Berlin samt Speckgürtel gestärkt werden – durch Wiederaufbau der noch immer eingleisigen Strecken und durch mehr Tempo 100, damit die Züge auch auf Außenstrecken eine Alternative zum Regio sind. 

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