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Schadstoffkonzentrationen: Task Force soll Schießstände überprüfen

Nach einem Bericht über zu hohe Schadstoffkonzentrationen sollen die neun Schießstände der Brandenburger Polizei erneut überprüft werden. Eine Task Force solle untersuchen, ob die Lüftungsanlagen möglicherweise unzureichend seien, teilte das Innenministerium am Donnerstag mit.

Potsdam- Zudem könnten sich die rund 100 Schießtrainer ärztlich untersuchen lassen. Polizisten, die in den Anlagen ausgebildet wurden, werde diese Untersuchung nicht angeboten, da sie nach Einschätzung des Ministeriums den Dämpfen nicht lange ausgesetzt gewesen seien, so ein Ministeriumssprecher auf Nachfrage. Der rbb hatte berichtet, dass es Probleme mit der Entlüftung in Schießanlagen in Frankfurt (Oder), Wünsdorf und Eberswalde gegeben habe. Dadurch seien Grenzwerte bei Schadstoffen überschritten worden. Schießlehrer und Beamte seien wegen erhöhter Schwermetallwerte krankgeschrieben.

Gesundheitliche Risiken sollen ausgeschlossen w erden

„Ich bin am 2. Februar 2018 über die aktuellen Probleme informiert worden und habe die Fachabteilung sofort angewiesen, die Sachlage aufzubereiten und gesundheitliche Risiken auszuschließen“, sagte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD). Dass die Medien vor Abschluss dieser Arbeit davon Kenntnis erlangten und mit der Berichterstattung schneller waren als die abschließenden Untersuchungen sei „bedauerlich, aber nicht zu ändern.“ Die Schießanlage in Eberswalde sei im Februar fünf Tage lang geschlossen worden, um die Entlüftung zu optimieren. Der Schießstand in Frankfurt (Oder) sei seit Mitte Januar geschlossen, um die Lüftung zu verbessern. Schröter betonte, dass alle neun Anlagen von 2015 bis 2017 turnusmäßig kontrolliert worden seien.

Anlagen regelmäßig gewartet

„ Der sichere Schießbetrieb ist bei uns Chefsache. Die Gesundheit von Polizistinnen und Polizisten hat höchste Priorität“, hatte der Präsident der Fachhochschule der Polizei in Oranienburg, Rainer Grieger, am Mittwoch erklärt. Die Fachhochschule nutze mehrere Schießanlagen im gesamten Land. In allen Anlagen gelten laut Grieger „hohe Sicherheitsstandards – die Anlagen werden regelmäßig gereinigt, gewartet und kontrolliert“. Darüber hinaus hätten die Verantwortlichen beim Verdacht auf Unregelmäßigkeiten auch jederzeit die Möglichkeit, Trainings einzuschränken oder Anlagen zu schließen. In einem solchen Fall werden die Anlagen durch Fachfirmen überprüft.

Am Mittwoch hatte die CDU Kritik an der Informationspolitik von Minister Schröter geübt. Es sei nicht akzeptabel, dass die Probleme bisher geheim gehalten wurden, erklärte Innenexperte Björn Lakenmacher. Es sei „nicht hinnehmbar“, wenn die Gesundheit von Polizisten während der Schießausbildung aufs Spiel gesetzt werde. Der rbb hatte bereits 2015 bei der Berliner Polizei Missstände bei Schießständen aufgedeckt. Dort waren mehr als 150 Beamte erkrankt.

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