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Schaden für Brandenburgs Städte: Straßenschild-Vandalismus kostet tausende Euro

Regelmäßig kommt es in Brandenburg zu Vandalismus an Straßenschildern. Ortschilder werden zudem häufig gestohlen. Die Städte lassen sich einiges zum Schutz der Schilder einfallen - so auch Potsdam.

Potsdam - Straßen-, Verkehrs- und Ortseingangsschilder werden in Brandenburg häufig Opfer von Vandalismus. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Beschädigungen, Zerstörungen und Diebstähle werden uns täglich vermehrt gemeldet", sagt Potsdams Stadtsprecher, Jan Brunzlow. Einige Vorkommnisse würden sogar großflächiger auftreten, wie etwa das vollständige Überkleben von 26 Schriftzügen von Straßennamen in Babelsberg in einer nächtlichen Aktion.

Aufkleber werden zum Problem

Dem Stadtsprecher zufolge sind Graffiti und Aufkleber die häufigsten Arten von Vandalismus. Verkehrszeichen und Straßennamensschilder würden weniger gestohlen, aber sehr häufig beschädigt. "Ortstafeln dagegen werden mehr gestohlen und weniger beschädigt", sagte Brunzlow. In den vergangenen fünf Jahren habe die Stadt 17 Ortstafeln wegen Diebstahls erneuern und zwei Ortstafeln auf Grund von Beschädigungen reparieren lassen müssen.

Das Bekleben mit Aufklebern unterschiedlicher Art und Aussage ist auch in Cottbus ein großes Problem. "Diebstähle gibt es in Einzelfällen, meist Tempo-Schilder und sehr selten auch Ortseingangstafeln", sagt Stadtsprecher Jan Gloßmann. Häufiger werden Schilder in Schwedt (Oder) entwendet. "Vor einigen Wochen fehlte wieder eine Ortseingangstafel", sagte Stadtsprecherin Corina Müller. Die Kommune rechne mit durchschnittlich 25 Schäden im Monat.

Jede Woche kommen auch in Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) Verkehrsschilder durch Unfälle oder Vandalismus zu Schaden. "Sehr häufig werden Ortstafeln entwendet", sagte Katrin Berndt aus der Stadtverwaltung. Allein im Vorjahr sei das fünf Mal geschehen. Darunter war auch ein Ortseingangsschild des Ortsteils Berlinchen.

Fünfstelliger Schaden in Potsdam

Die Kosten für die Erneuerung oder das Reinigen der Schilder liegen in Wittstock bei gut 8000 Euro pro Jahr. Rund 4000 Euro gibt Schwedt für die Erneuerung jährlich aus. 10.000 Euro sind es dagegen in Potsdam. "Soweit ermittelbar, werden Reparaturkosten dem Verursacher in Rechnung gestellt", sagt Brunzlow. Bürgerhinweise mit konkreten Angaben über Sachbeschädigungen und Täter seien jedoch sehr selten. Das bestätigen auch andere Kommunen. "Selten werden die Verursacher gefasst, da die meisten Schäden augenscheinlich nachts angerichtet werden", sagte der Cottbuser Sprecher Gloßmann.

Extra-Schrauben und Graffiti-Schutz

Deshalb versuchen die Städte und Gemeinden, entsprechend vorzubeugen. "Seit einigen Jahren schrauben die Mitarbeiter der Kommunalen Straßenunterhaltung alle 'gefährdeten' Schilder mit sogenannten Abreißschrauben an die Pfosten an", sagte Corina Müller. Damit gebe es bisher gute Erfahrungen. Dem Graffiti-Problem begegnet die Stadt Potsdam unter anderem mit Antigraffitifolien auf den Oberflächen der Beschilderungen. "Das hat sich bewährt", sagte Jan Brunzlow. Die Schilder behielten dadurch ihre Reflektierung und Farbgebungen und hätten eine längere Lebensdauer. "Die Montage der Ortstafeln erfolgt seit geraumer Zeit mit einer wirksamen veränderten Befestigung gegen Diebstahl", so der Sprecher.

Auch versucht die Landeshauptstadt, die Präsenz von Mitarbeitern des Ordnungsamtes und der Polizei an sensiblen Stellen zu erhöhen. Das versucht auch die Stadt Cottbus. "Die Beeinträchtigungen sind aber nicht so erheblich, dass der Einsatz von zusätzlichem Personal geboten oder vertretbar wäre", sagte Jan Gloßmann.  (dpa)

Christian Bark

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