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Mit einem dieser Satelliten machte Rapid Eye Aufnahmen auch von Erdbeben- und Tsunamigebieten und stellte sie Behörden und Firmen zur Verfügung.

© Rapid Eye

Brandenburg: Satellitenbetreiber „Rapideye“ meldet Insolvenz an

Brandenburg (Havel) - Der Geodaten-Dienstleister „Rapideye“ mit Sitz in der Stadt Brandenburg hat Insolvenz angemeldet. Wie das Magazin Der Spiegel in seiner Onlineausgabe berichtet, hätten Banken die Kredite gekündigt.

Brandenburg (Havel) - Der Geodaten-Dienstleister „Rapideye“ mit Sitz in der Stadt Brandenburg hat Insolvenz angemeldet. Wie das Magazin Der Spiegel in seiner Onlineausgabe berichtet, hätten Banken die Kredite gekündigt. Das 1998 gegründete Unternehmen, das im Jahr 2004 aus München nach Brandenburg gezogen ist, betreibt fünf Satelliten, die in 630 Kilometern Höhe um die Erde kreisen und nach Unternehmensangaben täglich vier Millionen Kilometer der Erdoberfläche aufnehmen. Einem Brandenburger Onlinedienst bestätigte Geschäftsführer Wolfgang Biedermann die Insolvenz. Ziel sei nun die Reorganisation der Firma. Inwieweit durch die Insolvenz Arbeitsplätze der 150 Mitarbeiter gefährdet sind, ist bisher unklar.

Projekte von Rapideye sind nach PNN- Informationen bislang mit 14,7 Millionen Euro vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie 37 Millionen Euro vom Land Brandenburg gefördert worden. Bilder von Rapideye waren unter anderem nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophen in Haiti und Japan zum Einsatz gekommen. Insgesamt habe man Aufnahmen von zwei Milliarden Quadratkilometern in den Archiven, sagt die Firma. Der laufende Betrieb des Unternehmens soll laut Medienberichten vorerst weiterlaufen. Laut Biedermann sind Produktlieferungen und Servicedienstleistungen gesichert – dies gelte ausdrücklich für bestehende und für zukünftige Kunden. „Wir hoffen, dass unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und unsere Partner uns während der nächsten Wochen unterstützen. Mehr als zwei Jahre hat unser Team demonstriert, dass wir erfolgreich am Markt wirken können. Wir müssen jetzt unsere Stärken weiter ausbauen und an den bestehenden Problemen arbeiten“, wird der Geschäftsführer zitiert. Die Satelliten wurden im August 2008 vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ins All geschossen. Jeweils 15 Mal am Tag umkreisen die im Auftrag von Rapideye in Großbritannien gebauten Himmelskörper die Erde und liefern gestochen scharfe Aufnahmen. jab

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