zum Hauptinhalt

Saskia Ludwig und die CDU: Re-Integration nach der Bundestagswahl

CDU-Fraktionschef Ingo Senftleben bietet der gescheiterten CDU-Direktkandidatin Saskia Ludwig eine neue Zusammenarbeit in der Landtagsfraktion an.

Potsdam - Nach der landesweit einzigen CDU-Niederlage bei der Wahl der zehn Brandenburger Direktmandate für den Bundestag hat CDU-Landeschef Ingo Senftleben klare Signale zur weiteren Zusammenarbeit mit Saskia Ludwig gesendet. Er wolle frühe Gräben zuschütten und setze auf die gemeinsame Arbeit im Landtag gegen die rot-rote Landesregierung, sagte Senftleben, der auch Chef der Landtagsfraktion ist, am Dienstag in Potsdam.

Ludwig war der SPD-Kandidatin Manja Schüle im Potsdamer Wahlkreis 61 unterlegen, die Wähler auch anderer Parteien hatten – so belegen es die Ergebnisse – bei der Erststimme offenbar gezielt für Schüle gestimmt, um Ludwigs Einzug in den Bundestag zu verhindern. Ludwig, die wegen ihres Rechtsaußen-Kurses, Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Turteleien mit der AfD umstritten ist, zuletzt mit Schummel-Vorwürfen Schlagzeilen machte, hatte sich noch am Sonntagabend über mangelnde Unterstützung der Landespartei und der Potsdamer CDU beklagt.

Scheitern bei der Bundestagswahl 2017: „Dafür gibt es Gründe“

Der Generalsekretär der Brandenburg-CDU, Steeven Bretz, hatte dies bereits am Montag zurückgewiesen und auf den Einsatz der Parteispitze im Haustürwahlkampf für Ludwig hingewiesen. Senftleben erklärte nun, Ludwig hätte sich sicher am meisten über den Sieg im Wahlkreis 61 und ein errungenes Direktmandat gefreut. Der Kreischefin der Mittelmark-CDU könne nicht nachgesagt werden, dass sie keinen engagierten Wahlkampf geführt habe. „Wir sollten ein Stück weit auch an den Menschen Saskia Ludwig denken“, sagte Senftleben.

Sie habe es knapp nicht geschafft. „Dafür gibt es Gründe“, sagte der CDU-Landeschef, ohne näher darauf einzugehen. Natürlich gebe es „in der einen oder anderen Frage unterschiedliche Auffassungen“. Auch die Vorgeschichte sei bekannt, womit er darauf anspielte, wie Ludwig 2012 als Landeschefin stürzte, wie sie Senftlebens Wahl 2015 torpedierte, ebenso ihren Oppositionskurs gegen Senftlebens Unterstützung der Merkel-Linie. Er sagte: „Sie ist jetzt weiterhin Mitglied der Landtagsfraktion. Darüber freue ich mich.“ Jetzt biete sich die Gelegenheit, „Dinge, die vielleicht vorher schwieriger erschienen, auch im Zwischenmenschlichen, zuzuschütten“. Die CDU habe noch genügend vor in Brandenburg und sei nicht das Problem, sondern die rot-rote Landesregierung

Zur Startseite