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Brandenburg: Ritterschlag für die BTU

Der Wissenschaftsrat hat den Entwicklungsplan der fusionierten BTU Cottbus als tragfähig gewürdigt

Potsdam - Der Wissenschaftsrat hat grünes Licht für den Hochschulentwicklungsplan der vor zwei Jahren aus der ehemaligen BTU und der Fachhochschule Lausitz fusionierten Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) gegeben. In einer am Freitag in Potsdam verabschiedeten ersten Stellungnahme zur Hochschulfusion würdigte das Gremium, dass die BTU in weniger als einem Jahr einen Hochschulentwicklungsplan vorgelegt hat. Der Wissenschaftsrat ist eines der wichtigsten Wissenschaftsgremien Deutschlands, das Bund und Länder berät. In dieser Woche fand in Potsdam die Frühjahrssitzung statt. Die BTU-Fusion 2013 war stark umstritten, mittlerweile hat das Bundesverfassungsgericht sie als legal bestätigt, seit 2014 leitet Jörg Steinbach die neue BTU.

„An der BTU Cottbus-Senftenberg hat sich ein ‚Wir-Gefühl‘ entwickelt, das die Bereitschaft erkennen lässt, den Neugründungsprozess aktiv zu gestalten“, sagte der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Manfred Prenzel. Damit sei ein Anfang geschafft. Gleichwohl befinde sich der Fusionsprozess noch im Gange. Thomas May, Generalsekretär des Wissenschaftsrates, bezeichnete den Hochschulplan als bemerkenswerte Leistung, er sei weitgehend tragfähig und konsistent. Der Fusionsprozess sei eine große Herausforderung, für den die Hochschule einen langen Atem brauche. Daher sollte sie die Möglichkeit erhalten, sich über einen Zeitraum von zehn Jahren entwickeln und stabilisieren zu können. Als wichtig bezeichnet May auch die regionale Bedeutung der BTU für die Lausitz. Die Hochschule müsse in der Region stärker verankert werden. Brandenburgs Wissenschaftsstaatssekretär Martin Gorholt (SPD) begrüßte das positive Votum. Er betonte, dass die BTU gerade auch für die Frage, was mit der Lausitz nach der Braunkohle geschehen soll, prädestiniert sei.

May bezeichnete nun als größte Herausforderung, die beiden unterschiedlichen Hochschul-Typen an zwei Standorten „auf Augenhöhe“ zusammenzuführen. Dabei gehe es auch darum, dass Universität und Fachhochschule sich in ihren unterschiedlichen Angeboten gegenseitig anerkennen. Hier gab es bislang Diskrepanzen. Als noch offene Aufgaben sieht der Wissenschaftsrat die Integration von Fachhochschul- und Universitätsfächern in den Fakultäten, eine Zusammenführung der Forschung aus den beiden Bereichen sowie ein strategisch angelegtes Konzept zum Technologietransfer und die Weiterbildung. Auch sollten die Geistes- und Sozialwissenschaften stärker in die Planung miteinbezogen werden.

Letztlich müssten die Forschungsschwerpunkte – Energie, Umwelt und Gesundheit, „Smart regions“ und cyberphysikalische Systeme – aber noch deutlicher konkretisiert und grundsätzlich ein detaillierter Umsetzungsplan vorgelegt werden. Die Mitgliedschaft in der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bezeichnet Generalsekretär May als zweiten Schritt. Zuvorderst müsse der Standort für die Forschung handlungsfähig gemacht werden. Jan Kixmüller

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