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Reifenwerk in Oranienburg vor dem Aus: Fabrik von Pneu Laurent hat noch 180 Angestellte

Oranienburg - Das traditionsreiche Reifenausbesserungswerk in Oranienburg nördlich von Berlin steht vor dem Aus: Der französische Reifenbauer Michelin teilte am Montag in Paris mit, dass er die Fabrik seiner Tochtergesellschaft Pneu Laurent bis Ende 2016 schließen wolle. Den 180 dort Beschäftigten solle eine „passende Lösung“ angeboten werden, hieß es in der Mitteilung.

Oranienburg - Das traditionsreiche Reifenausbesserungswerk in Oranienburg nördlich von Berlin steht vor dem Aus: Der französische Reifenbauer Michelin teilte am Montag in Paris mit, dass er die Fabrik seiner Tochtergesellschaft Pneu Laurent bis Ende 2016 schließen wolle. Den 180 dort Beschäftigten solle eine „passende Lösung“ angeboten werden, hieß es in der Mitteilung. Michelin will zudem ein Werk im italienischen Fossano schließen und bis Mitte 2018 auch eine Fabrik im britischen Ballymena. Betroffen sind knapp 1500 Arbeitsplätze.

Die Umstrukturierung sei wegen der Wirtschaftskrise in Europa und der Konkurrenz auf dem europäischen Reifenmarkt notwendig, erklärte Michelin. Betroffen sei insbesondere das Geschäft mit Reifen für Lastwagen und Baumaschinen. Die Rundumerneuerung von Lkw-Reifen solle künftig vollständig im Stammwerk im ostfranzösischen Avallon angesiedelt werden. Das Unternehmen leidet zudem unter der harten Konkurrenz aus Asien und dem niedrigen Ölpreis, der Neuanschaffungen mitunter attraktiver macht als eine Erneuerung.

Die Geschichte der Fabrik geht bis in die 1930er-Jahre zurück. Das Unternehmen Reifen Müller war damals auf die Runderneuerung von Reifen spezialisiert und ein wichtiger Dienstleiter der Wehrmacht. Zu DDR-Zeiten entstand aus den Resten der Firma der VEB Berliner Reifenwerke (Pneumant). Nach der Wende 1990 übernahm das Unternehmen Viborg den Standort, später wurden daraus die Scanrub Reifenwerke, die 2004 mit der Laurant Reifen fusionierten.

Im September dieses Jahres hatte Laurent für seine Oranienburger Mitarbeiter Kurzarbeit eingeführt. Markus Lamb, Geschäftsführer des Standortes, erklärte am Montag, man habe es sich mit dem Entschluss „alles andere als leicht gemacht“. Er kündigte an, die Schließung gemeinsam mit den Sozialpartnern zu besprechen, um „bestmögliche, individuell angepasste sozialverträgliche Lösungen“ zu finden. Man werde sich primär darauf konzentrieren, die Mitarbeiter bei der Neuorientierung zu begleiten. kph

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