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Regionale Unterschiede bleiben groß: Mehr geförderte Wohnungen

Potsdam - Bezahlbares Wohnen soll in Brandenburg weiter gefördert werden. „Wir konzentrieren uns dabei auf miet- und belegungsgebundene Wohnungen“, sagte Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (SPD).

Potsdam - Bezahlbares Wohnen soll in Brandenburg weiter gefördert werden. „Wir konzentrieren uns dabei auf miet- und belegungsgebundene Wohnungen“, sagte Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (SPD). Es müsse auch ein preisgebundenes Angebot für den schmaleren Geldbeutel geben. In dieser Wahlperiode werden für die Förderung pro Jahr etwa 100 Millionen Euro bereitgestellt. Ein Teil komme vom Bund, der Rest werde aus dem Wohnungsbauvermögen des Landes finanziert, sagte Schneider. Das Förderangebot werde Jahr für Jahr besser angenommen.

Vor allem der Mietwohnungsneubau steige. 2015 seien Bewilligungen für 41 Wohnungen und 2016 bereits für 443 erteilt worden. 2017 kommen Bewilligungen für etwa 500 Wohnungen dazu, die über diesen Weg finanziert werden. „Erste Erfolge des Programms sind sichtbar“, sagte die Ministerin. Die Förderung werde vor allem in Potsdam angenommen, wo die Nachfrage nach Wohnraum besonders groß sei. Zudem sei 2017 eine zweite Einkommensgrenze für den Bezug von Sozialwohnungen eingeführt worden. In den Genuss sollen insbesondere Familien mit Kindern, Senioren und Menschen mit Behinderung kommen.

Bislang standen nur Brandenburgern mit einem Wohnberechtigungsschein belegungsgebundene Wohnungen mit einer Miete von 5,50 Euro zu. Nun können Bürger, deren Einkommen die Grenze für einen Wohnberechtigungsschein um bis zu 40 Prozent überschreiten, belegungsgebundene Wohnungen mieten. Die Höchstmiete läge dann bei bis zu sieben Euro pro Quadratmeter im Berliner Umland und sechs Euro in entfernteren Regionen.

Um den Bau von bezahlbaren Wohnungen zu beschleunigen, wurde im Frühjahr das Bündnis für Wohnen gestartet. Wohnungsunternehmen, Mieterbund, Architektenverband sowie Städte- und Gemeindebund arbeiten zusammen. „Ich bin aber noch nicht zufrieden mit der Annahme unserer Förderprogramme. Wir wollen zusammen herausfinden, wo es klemmt“, sagte Schneider. Bislang gebe es vor allem Nachfrage nach dem Bau entsprechender Wohnungen in Potsdam. Auch andere Städte und Gemeinden sollten mehr mietpreis- und belegungsgebundene Wohnungen bauen.

Die Leerstandsquote konnte im Land nach Angaben von Schneider mittlerweile auf unter zehn Prozent gesenkt werden. „Die Situation im Land ist regional aber sehr unterschiedlich“, sagte die Ministerin. „Es werden nicht mehr so viele Wohnungen vom Markt genommen wie einmal angedacht.“ Der Schwerpunkt liege jetzt auf Aufwertung, Modernisierung und Instandhaltung: beispielsweise in Gründerzeitvierteln wie in Wittenberge (Prignitz) oder in Plattenbauten wie in Schwedt (Uckermark).

„Wichtig ist aber auch das Umfeld“, sagte Schneider. „Die Städtebauförderung ist ein Segen für das Land.“ 93,6 Millionen Euro wurden von Bund und Land zur Verfügung gestellt, um die soziale Integration in den Städten durch die Sanierung von Kitas, Schulen und Sozialzentren oder durch die Errichtung von Bürgerhäusern zu unterstützen. Schneider stellte klar, dass das Land Stadtentwicklung und Wohnungsbau unterstütze und den Rahmen dafür schaffe. Es komme aber bei den Vorhaben auch auf die Initiative der Kommunen und der Wohnungsbaugesellschaften an. dpa

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