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Mehr Opfer rechter Gewalt als angenommen.

© dpa

Rechte Gewalt: Möglicherweise mehr Rechtsextremismus-Opfer in Brandenburg

Das Moses-Mendelssohn-Zentrum überprüft Todesfälle auf einen möglichen rechtsextremen Hintergrund. Damit müssen die offiziellen Zahlen eventuell drastisch korrigiert werden.

Potsdam - In Brandenburg gibt es offenbar mehr Todesopfer rechtsextremer Gewalt als bislang angenommen. Das geht aus einem neuem Forschungsprojekt des Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrums (MMZ) hervor, wie "RBB-Inforadio" am Freitag berichtete. Das Projekt ist allerdings noch nicht abgeschlossen.

Erste Untersuchungen hätten nach RBB-Angaben jedoch ergeben, dass bislang möglicherweise 31 Menschen durch rechtsextreme Gewalttaten starben. Bisher war man von neun offiziell anerkannten Todesopfern ausgegangen.

Das Brandenburger Innenministerium hatte die Forschungsarbeit Anfang 2013 in Auftrag gegeben. Das Projekt hat eine Laufzeit von insgesamt zwei Jahren. Wie der RBB weiter berichtete, haben die Forscher eine Liste mit 31 Fällen vorliegen, die sie alle auf einen möglicherweise rechtsextremen Hintergrund hin untersuchen.

In einem Fall etwa gehe es um einen Flüchtling aus Bulgarien, der erstochen im Wald gefunden wurde. Ein anderer Fall betrifft zwei Jugendliche, die an der S-Bahnstrecke Wildau - Königs Wusterhausen tot aufgefunden wurden. Die Ermittler hätten zunächst angenommen, es handele sich um S-Bahn-Surfer, berichtet der RBB. Im Zuge der Recherchen der Wissenschaftler sei aber bekannt geworden, dass sie zuvor von Neonazis bedroht wurden. Deshalb gebe es den Verdacht, dass sie vielleicht aus der S-Bahn gestoßen wurden. (epd)

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