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Razzia bei Pharma-Händler: Pharma-Skandal: Ermittler durchsuchen Lunapharm-Zentrale

Bei einer Durchsuchung auf dem Gelände des Pharma-Händlers Lunapharm haben Ermittler Unterlagen und Medikamente beschlagnahmt. Der für Korruptionsfälle zuständige Staatsanwaltschaft in Neuruppin liegt gegen zwei Mitarbeiter der Medikamentenkontrolle inzwischen eine Anzeige vor.

Potsdam - Im Skandal um mutmaßlich gestohlene Krebsmedikamente hat die Staatsanwaltschaft Potsdam am Sonntag das Gelände des Pharmahändlers Lunapharm in Mahlow (Teltow-Fläming) durchsucht. Dabei seien Unterlagen und Medikamente sichergestellt worden, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Dorina Dubrau, am Montag den PNN. „Im Zuge der Ermittlungen hatten sich neue Erkenntnisse ergeben“, so Dubrau. Ob es sich bei den sichergestellten Medikamenten um Restbestände der Krebsarznei handelt, die in Griechenland gestohlen und über Lunapharm weiter vertrieben wurde, konnte Dubrau nicht sagen. Auch ob andere Medikamente dabei waren, ließ sie mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen offen. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt wie berichtet seit April 2017 wegen des Verdachts der Hehlerei gegen das Unternehmen. Die Firma Lunapharm hat die gegen sie erhoben Vorwürfe bestritten. „Nochmals betonen wir zu jedem Zeitpunkt alle in Deutschland und der EU geltenden Gesetze und Regelungen eingehalten zu haben“, hieß es in einer Stellungnahme am 13. Juli.

Verdacht der Bestechlichkeit: Jetzt ermittelt die für Korruptionsfälle zuständige Staatsanwaltschaft in Neuruppin

Das Brandenburger Gesundheitsministerin hat der Firma am Freitag die Betriebserlaubnis entzogen – nachdem die zuständige Medikamentenüberwachung im Landesgesundheitsamt mehr als ein Jahr lang nicht reagierte, von gestohlenen Medikamenten nichts gewusst haben will.

Wie die für Korruptionsfälle zuständige Staatsanwaltschaft in Neuruppin am Montag auf PNN-Anfrage bestätigte, ist inzwischen eine Anzeige des Gesundheitsministeriums wegen des Verdachts der Bestechlichkeit eingegangen. Die Anzeige richte sich gegen zwei Mitarbeiter, die im Landesgesundheitsamt für die Medikamentenkontrolle zuständig waren, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Frank Winter, den PNN. „Wir prüfen, ob ein Anfangsverdacht vorliegt“, so Winter. Dafür müssten aber noch weitere Unterlagen herangezogen werden.

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