Raserei auf der Havel: Polizei jagt Jetski und Jetboards mit Drohnen
Immer mehr Jetski- und Jetboard-Fahrer machen die Gewässer in Berlin und Brandenburg unsicher. Jetzt geht die Polizei mit Drohnen auf Jagd.
- Matthias Matern
- Alexander Fröhlich
Die Berliner und Brandenburger Polizei haben mit Drohnen Jagd auf Jetski-Fahrer und Jet-Surfboards gemacht, die auf den Havelgewässern entlang rasen. Am Freitag und Samstag hat die Wasserschutzpolizei beider Länder bei einer groß angelegten Kontrollaktion auf den Gewässern rund um Potsdam 28 Ordnungswidrigkeiten festgestellt und zehn Bußgeldverfahren eingeleitet.
In den meisten Fällen waren es Tempoverstöße und „unzulässige Fahrweise außerhalb dafür freigegebener Strecken“ durch Fahrer von Wassermotorrädern. Diese dürfen in Brandenburg bis auf ein extra ausgewiesenes Revier in der Lausitz nur mit maximal neun Stundenkilometern auf einem „klar erkennbaren Geradeauskurs“ fahren.
Nur hält sich kaum einer der Fahrer von Jetski oder Jet-Surfboards an die Verkehrsvorschriften auf dem Wasser. Bei vielen anderen Wassersportlern und Erholungssuchenden sorgt das immer wieder für Ärger. Die Strahlmotoren der bis zu 60 Stundenkilometer schnellen Jetskis machen großen Lärm.
Der Chef der Brandenburger Polizeidirektion West, Peter Meyritz sprach von „Chaoten, mit ihren hochmotorisierten Wasserflitzern“. Mithilfe einer Kamera-Drohne und eines Hubschraubers wurden die Gewässer aus der Luft nach rassenden Jetski-Piloten abgesucht und beweissichere Fotos von den Rasern gemacht.
Von Land steuerten die Einsatzkräfte eine Drohne mit Super-Zoom, mit deren Hilfe die Gewässer überwacht und Raser erkannt werden konnten.
Anhand der Live-Aufnahmen konnten die Boote der Wasserschutzpolizei und die Einsatzkräfte an Land direkt zu den Rasern geführt werden.
Die Polizei veröffentlichte auch Überwachungsfotos des Polizeihubschraubers. Der filmte einen rasenden Jetski-Fahrer, der plötzlich den Hubschrauber bemerkte und direkt in die Kamera schaute.
An Land war der Motorrad-Eskortdienst der Brandenburger Polizei im Einsatz, um schnell reagieren zu können. Die Beamten schnappten am Freitag an der Glienicker etwa zwei Männer, die mit Jet-Surfboards unterwegs waren und vor der Waserpolizei geflohen sind. An der Glienicker Brücke wollten die Männer an Land gehen. Doch dort warteten schon die Beamten auf sie.
Die Polizei sieht die wachsende Zahl der Wassermotorräder mit Sorge. Die Bugwellen beschädigen Schilfgürtel und Uferbewuchs, Schwimmer, Badende und Padler geraten in lebensgefährlichen Situationen. Immerhin bis zu 55 Kilometer pro Stunde sind diese motorbetrieben Surfboards schnell, erlaubt ist aber auf Havel und Spree maximal Tempo 20. Die Zahl der Beschwerden über die Wasserraser sei rasant gestiegen, hieß es.