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Ein Wagen der Kriminalpolizei in einem Wald bei Oranienburg. Hier fanden Besucher einer dortigen Bunkeranlage die Leiche der Frau.

© dpa

Prozess um Tod im Bunker bei Oranienburg: Angeklagter äußert sich nicht zur Tat

Seit Mittwoch muss sich ein 29-Jähriger vor dem Landgericht Neuruppin wegen Mordes verantworten. Ihm wird vorgeworfen, seine Ex-Freundin erstochen zu haben.

Neuruppin - Er soll seine Ex-Freundin in einer Bunkeranlage in Brandenburg von hinten erstochen haben: So lautet der Anklagevorwurf gegen einen 29-Jährigen, der sich seit Mittwoch vor dem Landgericht Neuruppin wegen Mordes verantworten muss. Am ersten Prozesstag ließ der Oranienburger über seinen Anwalt erklären, dass er sich nicht zu den Vorwürfen äußern möchte, wie eine Gerichtssprecherin sagte.

Der Mann soll seine Ex-Freundin am 15. Juli 2021 in einer Bunkeranlage in einem Wald bei Oranienburg, einige Kilometer nördlich der Berliner Stadtgrenze, von hinten erstochen haben.

Besucher des Bunkers fanden die 26-jährige Mutter aus Oranienburg tot in der Anlage und alarmierten die Polizei. Ein Familienangehöriger hatte die Frau einige Tage zuvor als vermisst gemeldet. Ende Juli geriet dann der 29-Jährige ins Visier der Ermittler. Er war vor vielen Jahren Tatverdächtiger eines anderen Delikts, das laut den Aussagen der Ermittler damals „kein Gewaltdelikt“ gewesen ist. Das Verfahren gegen ihn damals wurde eingestellt. Seit seiner Festnahme bestreitet der 29-Jährige, seine Ex-Freundin getötet zu haben.

Kommende Woche könnte ein Urteil fallen

Im Gerichtssaal erzählte der Mann von der Beziehung, die nach den Worten der Gerichtssprecherin im März 2020, dem Start des ersten Lockdowns, begann. Sie hätten sich über eine Nachbarin kennengelernt, der 29-Jährige habe das Fahrrad der jungen Frau reparieren sollen. Die Beziehung habe harmonisch begonnen - doch schon im September 2020 sei es dann zu Konflikten gekommen. Im Jahr 2021 soll sich das Paar dann getrennt haben.

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Laut Anklage war die 26-Jährige freiwillig zur Bunkeranlage gegangen. Drei Polizisten berichteten nach Gerichtsangaben am ersten Prozesstag von den Ermittlungen. Einer von ihnen erzählte, wie er die Tote aufgefunden hatte.

Am Freitag will das Gericht weitere Zeugen hören. Vier Bekannte des Angeklagten und eine Bekannte der Toten seien geladen. Insgesamt hat das Gericht fünf Verhandlungstage angesetzt. Am 11. Februar könnte das Gericht ein Urteil sprechen. (dpa)

Anna Kristina Bückmann

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