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Prozess um mutmaßlichen KZ-Wachmann: Angeklagter bestreitet Vorwürfe

Josef S. soll der Anklage zufolge im Konzentrationslager Sachsenhausen Beihilfe zum Mord an Tausenden Lagerinsassen geleistet haben. "Ich bin unschuldig", sagte der 100-Jährige am zweiten Prozesstag.

Brandenburg/Havel - Im Prozess um die Massentötungen von Lagerinsassen im Konzentrationslager Sachsenhausen hat der Angeklagte die Vorwürfe der Anklage bestritten. „Ich hab' doch da gar nicht in Sachsenhausen, ich bin unschuldig, weil ich das gar nicht kenn'“, sagte der 100 Jahre alte Josef S. am Freitag beim zweiten Verhandlungstag in Brandenburg/Havel.

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Zuvor hatte er auf Befragung des Vorsitzenden Richters Udo Lechtermann seine Kindheit und Jugend in Litauen und sein späteres Leben in Deutschland nach seiner Entlassung aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft geschildert. Fragen zu der Zeit während des Zweiten Weltkriegs hatte der Anwalt des Angeklagten nicht zugelassen. Er hatte bereits am ersten Verhandlungstag am Donnerstag erklärt, dass sich sein Mandant zu den Vorwürfen nicht äußern werde.

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Der 100-Jährige soll zwischen 1942 und 1945 im Konzentrationslager Sachsenhausen nahe Berlin als Wachmann der SS Beihilfe zur Ermordung von Lagerinsassen geleistet haben. Laut Anklage geht es um mindestens 3518 Fälle. (dpa)  

Klaus Peters

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