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Proteste gegen Rechtsaußen-Magazin: Ermittlungen nach Demo gegen „Compact“-Chef

Nach einer unangemeldeten Demonstration gegen den Chef des Rechtsaußen-Magazins „Compact“ ermittelt die Polizei gegen 30 bis 40 Unbekannte.

Falkensee (Havelland) - Ein Fall für den Staatsschutz: Nach einer unangemeldeten Demonstration im brandenburgischen Falkensee (Havelland) ermittelt die Polizei jetzt gegen 30 bis 40 Unbekannte. Konkret richtete sich die Versammlung am vergangenen Sonntag gegen den Chefredakteur des Rechtsaußen-Magazins „Compact“, Jürgen Elsässer. Vor Ort konnten die herbeigerufenen Polizisten zwar keine Demonstranten mehr feststellen, jedoch wurden kurz darauf in einem Zug mehrere Personalien festgestellt, sagte eine Polizeisprecherin. Geführt werden die Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Verleumdung.

Verantwortlich für die Demonstration zeichnete eine Initiative mit dem Namen „Stop Compact“. Mit der Aktion seien die Anwohner „über ihren gefährlichen Nachbarn“ Elsässer informiert worden, hieß es in einer Mitteilung. Dabei sei der bislang geheim gehaltene Redaktionssitz des Rechtsaußen-Magazins mit einem Riesen-Pin markiert worden. Zudem flogen Dutzende Papierflieger in den Garten des Hauses – gebastelt aus „Compact“-Seiten.

„Die Anwohner in Falkensee, aber auch die weitere Öffentlichkeit haben das Recht zu erfahren, dass sich unter ihnen ein zentraler Akteur der Neuen Rechten befindet“, begründete die Initiative die Aktion. Elsässer selbst war viele Jahre linker Publizist, schrieb für die „Junge Welt“ und das „Neue Deutschland“, ehe er sich dem Rechtspopulismus und Rechtsextremismus zuwandte, samt Hang zu Verschwörungstheorien.

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