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Tierschutzaktivisten entfernen im Beisein eines Polizisten bei einer Blockade des Wiesenhof-Schlachthofs in Niederlehme ein Banner.

© Christoph Soeder/dpa

Protest in Niederlehme: Tierschützer besetzen Schlachthof

Aktivisten von "Animal Save" ketten sich an Tore und entrollen auf dem Dach ein Transparent. Sie verlangen die Schließung des Schlachthofs. Dort gab es auch einen Corona-Ausbruch. 

Niederlehme (dpa/bb) - Mehrere Dutzend Tierschützer der Bewegung Animal Save haben am Samstag einen Geflügelschlachthof in Niederlehme bei Königs Wusterhausen besetzt. Die Polizei sprach von rund 70 Aktivisten, die Aktivisten von bis zu 100 Teilnehmern. Etwa 30 Aktivisten hätten sich an zwei Tore des Betriebs gekettet, sagte eine Polizeisprecherin. Zehn Teilnehmer stiegen laut Animal Save auf zwei Dächer. Auf Bannern stand: „Killing animals is killing us“ („Tiere töten tötet uns“). „Wir wollen, dass der Schlachthof geschlossen wird“, sagte Tierschützerin Franziska Döring. Der Betrieb war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Aktivisten klebten Eingang zu

Ein Tierschützer klebte nach Polizeiangaben mit Hilfe von Sekundenkleber an einem Eingangstor, zwei hätten sich miteinander verklebt. Sie seien mit Lösungsmittel getrennt worden. Die Aktivisten räumten ein Tor wieder frei, bei dem anderen Tor durchtrennten Polizeibeamte die Ketten. 

Ein Tierschutzaktivist wird von Polizisten von der Schlachthofeinfahrt weggetragen.
Ein Tierschutzaktivist wird von Polizisten von der Schlachthofeinfahrt weggetragen.

© Christoph Soeder/dpa

Zwei Aktivisten hätten sich geweigert, die Aktion zu beenden. 41 Teilnehmer, von denen die Identität festgestellt wurde, hätten Platzverweise erhalten, teilte die Polizei mit. Gegen die Aktivisten, die auch aus anderen EU-Ländern gekommen seien, werde wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, Hausfriedensbruchs und Nötigung ermittelt.

Bislang neun infizierte Mitarbeiter

Hintergrund der Aktion, die nicht angemeldet war, ist auch ein Coronavirus-Ausbruch. Bisher wurden in dem Geflügelhof nach Angaben des Landkreises Dahme-Spreewald neun Corona-Infektionen gezählt, rund 700 Menschen wurden getestet. Nachdem der Betrieb täglich einen Teil der Mitarbeiter testete, war Anfang des Monats bekannt geworden, dass sich zwei Beschäftigte mit dem Coronavirus infiziert hatten.

Oliver von Riegen dpa

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