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Brandenburg: Prinz Harry auf Jagd

Geheimbesuch in der Uckermark im Revier eines adeligen Freundes

Potsdam/Görlsdorf - Hoheitlicher Besuch in den Weiten Brandenburgs: Laut einem Bericht der „Bild am Sonntag“ war Prinz Harry am Samstag zu Gast in der Uckermark. Demnach war er am Freitagabend in Schönefeld gelandet, soll dann in einer Wagenkolonne über Umwege nach Görlsdorf, einem Ortsteil von Angermünde, gelangt sein. Ziel des Besuchs: Das Jagdrevier von Albrecht zu Oettingen-Oettingen und Oettingen-Spielberg.

Mit dessen Sohn Franz Albrecht zu Oettingen-Spielberg soll der derzeit Fünfte in der britischen Thronfolge eng befreundet sein. Jedenfalls war Harry bei der Trauung von Franz Albrecht zu Oettingen-Spielberg mit Cleopatra von Adelsheim (28) im Jahr 2016 dabei und wohl schon einige Male in dessen Jagdrevier in Bayern zu Gast.

Nun war also Brandenburg dran, die weiten Wälder der Uckermark. Genau dort, wo einst auch Ex-Staatssicherheitschef Erich Mielke sein Revier hatte. Für Harry war es nicht das ersten Mal, bereits 2016 soll er dort gewesen sein. Der Anlass an diesem Wochenende soll eine große Treibjagd mit 60 Gästen gewesen sein. Mehrere Anrufe bei Jägern in Görlsdorf und Umgebung, um Harrys Besuch zu bestätigen, schlugen am Sonntag fehl. Freundliche Ablehnung allenthalben. Immerhin, ein gut vernetzter Naturschützer und Jäger wundert sich nicht: Ja, bei den Oettingen-Spielbergs sei immer was los.

Der Märkischen Oderzeitung bestätigten mehrere nicht genannte Quellen Harrys Besuch. Große Limousinen mit auswärtigen Kennzeichen seien regelmäßig im Dorf unterwegs, ebenso große Jagdgesellschaften mit Prominenten des europäischen Hochadels, heißt es dort.

Am Samstagnachmittag dann die Abreise. Ein Mann aus der Sicherheitsmannschaft von Prinz Harry wird mit den Worten zitiert: „Wir sehen uns nächstes Jahr.“ Möglicherweise dann ja mit US-Schauspielerin Meghan Markle. Beide sind seit Anfang November verlobt und wollen im Frühjahr heiraten, wie das Königshaus vor wenigen Wochen bekannt gegeben hatte.

Märkisches Land, Adelsland? Albrecht zu Oettingen-Oettingen und Oettingen- Spielberg hatte seit Mitte der 1990er- Jahre in großem Stil Wald in Brandenburg gekauft, auch Alteigentum seiner Großmutter Fürstin Victoria zu Lynar-Redern. Deren Bruder Alexander Graf zu Lynar-Redern hatte als 16-Jähriger 1945, kurz bevor die Familie vor der heranrückenden Roten Armee flüchtete, im Wald das Silberservice aus dem frühen 19. Jahrhundert sowie Porzellan vergraben. 1995 kam er zurück und hob es gemeinsam mit Albrecht zu Oettingen-Spielberg aus.

Letzterer hat mit seinen 3000 Hektar Wald in der Uckermark im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin eines der großen Forstunternehmen in Deutschland. Den Firmensitz wollte er auch nach Görlsdorf verlegen, seit Jahren eine Betriebszentrale samt gehobener Ferienwohnungen errichten. Genau dort, wo einst das Mausoleum der Grafen Lynar-Redern stand. Obwohl die Gemeinden und die Stadt Angermünde das Projekt unterstützten, verhinderten Naturschutzverbände es vorerst per Klage. Alexander Fröhlich

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