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Die Polizei suchte im gesamten Stadtgebiet nach dem Mann. 

© picture alliance/dpa

Polizeibericht für Brandenburg: Fahrdienstmitarbeiter schloss Rollstuhlfahrer ein

Mit Fährtensuchhunden und einem Hubschrauber wurde nach dem Vermissten gesucht. Gegen den Fahrdienstmitarbeiter wird wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung ermittelt. 

Brandenburg an der Havel - Die Polizei in Brandenburg an der Havel ermittelt gegen einen Mitarbeiter eines Behinderten-Fahrdienstes wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung. Ihm wird vorgeworfen, einen Rollstuhlfahrer in einem Transportfahrzeug eingeschlossen und zurückgelassen zu haben, wie die Polizei mitteilte.

Dort habe der Behinderte die ganze Nacht verbracht, berichtete am Freitag Dirk Michler, der Leiter der Behindertenwerkstatt, in der der Betroffene arbeitet. Inzwischen habe sich der Mann von dem Vorfall erholt, sei aber noch sehr frustriert. Weder die Lebenshilfe Potsdam, die die Werkstatt betreibt, noch der externe Fahrdienst oder die Mitarbeiter der Wohneinrichtung, in der der Betroffene lebt, könnten sich erklären, die es zu dem Vorfall kommen konnte, sagte Michler.

Zu Berichten, wonach der Behinderte keine Hilfe holen konnte, weil er keine Handy dabei gehabt habe, könne er nichts sagen. Ein Polizeisprecher sagte am Freitag, dass es derzeit Gegenstand der Ermittlungen sei, wie der Vorfall sich ereignet habe. Deshalb könne über mögliche Einlassungen des Mannes zu dem Fall keine Auskunft gegeben werden.

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Der Rollstuhlfahrer war am Mittwoch von dem Pflegeheim, in dem er betreut wird, als vermisst gemeldet worden, nachdem er nicht von der Arbeit in einer Behindertenwerkstatt zurückgekehrt war. Die Polizei suchte im gesamten Stadtgebiet und setzte dabei auch Fährtensuchhunde und einen Hubschrauber ein. Die Suche blieb zunächst erfolglos.

Erst am Donnerstag konnte der Fahrdienst ausfindig gemacht werden, der den Vermissten offenbar am Vortag von seiner Arbeitsstelle abgeholt hatte. Am Abstellort des Fahrzeuges im Brandenburger Stadtgebiet wurde der Vermisste dann entdeckt. Den Angaben zufolge ging es ihm den Umständen entsprechend gut. Rettungskräfte kümmerten sich um ihn, bevor er zurück in seine Einrichtung gebracht wurde. (dpa)

Jörg Aberger

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