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Vielleicht auch einer der Austragungsorte?

© Ralf Hirschberger/dpa

Olympiabewerbung Berlin: Olympische Spiele im Park Sanssouci?

Stiftung schließt Neues Palais für Dressurreiten nicht mehr aus. Berlin bewirbt sich für 2024 oder 2028

Berlin/Potsdam - Der Potsdamer Park Sanssouci kann Austragungsort der Olympischen Spiele 2024 oder 2028 werden, für die sich Berlin nun offiziell bewirbt. Der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Hartmut Dorgerloh, hält es „grundsätzlich für vorstellbar“, dass dann am Neuen Palais die Wettkämpfe im Dressurreiten stattfinden. „Es hängt von den Rahmenbedingungen ab“, sagte Dorgerloh am Montag den PNN. Zuvor hatten der scheidende Berliner Regierungschef Klaus Wowereit (SPD) die Olympiabewerbung der Hauptstadt vorgestellt und Brandenburgs Sportministerin Martina Münch (SPD) das Neue Palais als möglichen brandenburgischen Austragungsort genannt. Der Park Sanssouci gehört zum Unesco-Welterbe. Die Stiftung, getragen von Brandenburg, Berlin und dem Bund, aber permanent in Finanzierungszwängen, war bislang gegen eine Olympia-Fremdnutzung.

Dorgerloh verwies darauf, dass die Kulisse am Neuen Palais regelmäßig für große Open-Air-Konzerte genutzt werde und Standort der Universität sei. „Wir haben Erfahrung darin, wie man denkmalverträglich damit umgeht“, betonte der Generaldirektor. Er verwies auf die Olympischen Sommerspiele in London 2012, wo der berühmte Hampton Court – ein Barockschloss mit seinen ausgedehnten Gärten, eins der Hauptwerke des Tudorstils in England – ebenfalls Austragungsort der Olympischen Spiele war, als Start und Ziel für Straßenradrennen.

„Grundsätzlich gesagt: Auszuschließen ist es am Neuen Palais nicht“, sagte Dorgerloh. Allerdings seien der Stiftung bislang keine konkreten Pläne bekannt. Und auch intern gibt es in der Stiftung unterschiedliche Sichten. Stiftungssprecher Frank Kalensee hatte am Montag darauf hingewiesen: „In der Fantasie ist vieles möglich, aber in der Realität ist die olympische Disziplin Dressurreiten dort nur schwer zu machen." Das war bislang die Linie der Stiftung.

Am Montag hatten Berlins scheidender Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Sportsenator Frank Henkel (CDU) das Konzept für eine Olympiabewerbung 2024 oder 2028 vorgestellt. Berlin will mit großer Nachhaltigkeit und Bürgernähe den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) von sich überzeugen. „Wir wollen eine Rückbesinnung auf die olympische Idee“, sagte Wowereit. Im Mittelpunkt sollten die Athleten stehen „und nicht Funktionäre oder andere Randerscheinungen“.

Der Senat will bei einem Zuschlag die Olympischen und Paralympischen Spiele „mitten in der Stadt“ austragen und die Bürger miteinbeziehen. „Augenmaß und Nachhaltigkeit“ seien für den Senat wichtig, sagte Wowereit. Er bezifferte die Investitionskosten für die Sportstätten unter Einbeziehung der Inflation auf rund 2,4 Milliarden Euro, darunter rund eine Milliarde Euro für temporäre Bauten. Berlin verfüge über eine gute Sportinfrastruktur, etwa 50 Prozent der notwendigen Anlagen „haben wir jetzt im Bestand“, sagte Henkel. Aber auch ostdeutsche Städte würden für die Austragung von Wettkämpfen einbezogen werden. „Brandenburg ist ein Sportland – deshalb werden wir Berlin bei seinen Planungen im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen“, sagte Brandenburgs Sportministerin Martina Münch. Neben dem Neuen Palais nannte sie als Austragungsorte den Beetzsee in Brandenburg sowie die Fußballstadien in Cottbus und Potsdam. (mit sib und HK)

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