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Brandenburg: NSU: „Piatto“ im Potsdamer Ausschuss Früherer V-Mann soll am Montag gehört werden

Potsdam - Nun sagt der Kronzeuge im Brandenburger NSU-Untersuchungsausschuss aus: Am Montag soll der ehemalige, unter dem Namen „Piatto“ geführte V-Mann Carsten Szczepanski den Landtagsabgeordneten in Potsdam Rede und Antwort stehen. Szczepanski, ein Anfang der 1990er-Jahre wegen Mordversuchs an einem Nigerianer verurteilter Schwerkrimineller aus der rechten Szene, steht im Zentrum des Untersuchungsausschusses, weil er im Herbst 1998 von Bewaffnungs- und Überfallplänen eines flüchtigen Neonazi-Trios berichtet hat, das heute als „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) bekannt ist.

Potsdam - Nun sagt der Kronzeuge im Brandenburger NSU-Untersuchungsausschuss aus: Am Montag soll der ehemalige, unter dem Namen „Piatto“ geführte V-Mann Carsten Szczepanski den Landtagsabgeordneten in Potsdam Rede und Antwort stehen. Szczepanski, ein Anfang der 1990er-Jahre wegen Mordversuchs an einem Nigerianer verurteilter Schwerkrimineller aus der rechten Szene, steht im Zentrum des Untersuchungsausschusses, weil er im Herbst 1998 von Bewaffnungs- und Überfallplänen eines flüchtigen Neonazi-Trios berichtet hat, das heute als „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) bekannt ist. Er sei eine „Schlüsselfigur“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen und Obfrau im NSU-Ausschuss, Ursula Nonnemacher, am Montag. Im Ausschuss sei herausgearbeitet worden, dass Szczepanski als Häftling im Dienste des Verfassungsschutzes relativ häufig die Führungskader der Neonazi-Szene in Chemnitz aufgesucht habe – „und zwar just ab dem Zeitpunkt, als das Trio in der Stadt untergetaucht ist“, sagte Nonnemacher. „Ich hoffe, dass er sich bei seiner Vernehmung an seine damaligen Aufträge erinnern kann. Denn seine einstigen V-Mann-Führer – darunter der heutige Verfassungsschutz-Präsident in Sachsen – hatten leider bei wichtigen Fragen Erinnerungslücken.“ Zudem hoffe sie auf Auskunft über die Verstrickungen Szczepanskis mit der militanten Neonazi-Szene in England, so Nonnemacher. Womöglich werde es nicht bei der einen Befragung des Ex-V-Manns am Montag bleiben. Szczepanski hatte im Dezember 2014 auch als Zeuge im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München ausgesagt – mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze, das Gesicht hinter einem Tuch versteckt, um nicht erkannt zu werden. mak

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