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Brandenburg: Naturschützer protestieren gegen Abriss von Lakoma

„Robin Wood“ befestigte Transparent / Größte märkische Rotbauchunken-Population gefährdet

„Robin Wood“ befestigte Transparent / Größte märkische Rotbauchunken-Population gefährdet Cottbus (dpa/PNN). Naturschützer haben am Dienstag gegen den Abriss des Cottbuser Ortsteils Lakoma durch den Energiekonzern Vattenfall protestiert. Mitglieder der Umweltschutzorganisation „Robin Wood“ befestigten am Ortsrand über der Bundesstraße 97 ein Transparent. Auf Weisung der Polizei mussten sie es aber kurz darauf wieder entfernen. Bewohner besetzten zeitweise das Dach der Kulturscheune, das soziale und kulturelle Zentrum. Der Ort und das Teichgebiet sollen ab 2005 dem Tagebau Cottbus-Nord weichen. Das Bergbauunternehmen hatte für Dienstag die Übernahme und den Abriss von weiteren Häusern in Lakoma angekündigt, um dort eine Entwässerungsleitung für die Kohlegrube zu verlegen. Deshalb versammelten sich zahlreiche Bewohner und Sympathisanten vor den Häusern, in denen noch etwa 40 junge Leute und eine alteingesessene Familie wohnen. Ein Abrissbagger rollte jedoch zunächst nicht an. Der Abriss der Gebäude müsse so lange ausgesetzt werden, bis das wasserrechtliche Planfeststellungsverfahren für den Tagebau abgeschlossen ist, forderte der Landesvorsitzende der Grünen Liga, Heinz-Herwig Mascher. Außerdem müsse das Land die Lakomaer Teiche als Schutzgebiet nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ausweisen. Im Teichgebiet leben viele bedrohte Arten, darunter die größte Population der Rotbauchunke in Brandenburg. Erst kürzlich entdeckten Wissenschaftler dort die seltene Käferart „Eremit“. Die etwa 90 Hektar großen Lakomaer Teiche würden noch bis zur Abbaggerung von den Fischern bewirtschaftet, sagte der Geschäftsführer der Peitzer Edelfisch Handelsgesellschaft, Wilfried Donath. Dort werde vor allem Karpfenbrut für ein Jahr ausgesetzt, bevor die Fische in die benachbarten Peitzer Teiche kommen. Für das wegfallende Teichgebiet schaffe Vattenfall Ersatzflächen an der Spree bei Cottbus und in Ostsachsen. Weiteres im Internet unter: www.vattenfall.de

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