Nachfolger für Helmuth Markov steht fest: Ludwig wird Brandenburgs Justizminister

Potsdam - Brandenburgs neuer Justizminister wird der Landtagsabgeordnete und frühere Linke-Landeschef Stefan Ludwig. Das gaben die Linken am Dienstagabend nach einer Sitzung des Landesvorstandes in Potsdam bekannt, auf der der 49-Jährige einstimmig als Nachfolger für den über eine Dienstwagen-Affäre gestolperten bisherigen Amtsinhaber Helmuth Markov nominiert wurde. Ludwig soll am Donnerstag im Landtag vereidigt werden. Es sei eine „spannende Aufgabe“, sagte Ludwig. Er hoffe, dass er die hohen Erwartungen erfüllen könne. Auf die Frage, warum die Suche nach einem neuen Justiz- und Europaminister so lange gedauert hat, sagte er: „Die Linke versucht immer, die Besten ins Rennen zu schicken.“ Er habe von Anfang an seine Bewerbung erklärt. Ehe die Wahl auf Ludwig fiel, hatten sich die Linken Körbe geholt, darunter von Gregor Gysi, dem früheren Chef der Bundestagsfraktion. Um Gysi für den Kabinettsposten zu gewinnen, war dem 68-Jährigen nach PNN-Informationen sogar der Posten des Vize-Ministerpräsidenten im rot-roten Kabinett von Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) angeboten worden. Görke betonte, Ludwig sei von Anfang an gesetzt gewesen und sei besser als „irgendwelche anderen Kandidaten“.

Markov hatte am vergangenen Freitag seinen Rücktritt erklärt. Grünen-Fraktionschef Axel Vogel wertete die Schwierigkeiten mit der Nachbesetzung als symptomatisch für die Personalnot der Linken. Die CDU kritisierte, dass das gesamte Spitzenpersonal der Linken nach wie vor die private Nutzung zusätzlicher Fahrzeuge aus dem Landesfuhrpark als rechtmäßig ansieht. Claudia Odenbreit, Landeschefin des Deutschen Richterbunds, begrüßte die Personalie. Mit Ludwig sei ein Nachfolger gefunden, der selbst Jurist sei, langjährige Erfahrungen als Rechtspolitiker habe, Interesse an den Belangen der Justiz und als Ex-Bürgermeister große Verwaltungserfahrung mitbringe.