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Eine Berliner Schülerin beteiligte sich jüngst an den U18-Europawahlen. Um bei der Europa- und Bundestagswahl abzustimmen, muss man mindestens 18 Jahre alt sein.

© H. Hanschke/Reuters

Nach Youtube-Video von Rezo: CDU-Chef Senftleben will Wahlalter senken

Das Wahlalter soll auf 16 Jahre gesenkt werden. Das fordert Brandenburgs CDU-Chef Ingo Senftleben angesichts der Fridays-For-Future-Bewegung und der CDU-Kritik von Youtuber Rezo.

Potsdam - Fridays For Future, junge YouTuber, die die CDU kritisieren - mit ihrem lautstarken Engagement haben Jugendliche unterschiedliche Reaktionen bei Politikern ausgelöst. Brandenburgs CDU-Chef Ingo Senftleben fordert nun die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre. "Holen wir sie von YouTube ins Wahllokal", sagte er in der "Rheinischen Post" (Samstag) mit Blick auf Fridays-for-Future-Proteste und die Kritik junger YouTuber vor allem an der CDU.

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"Anstatt junge Leute zu ignorieren, weil sie ja gar nicht wählen dürfen, sollten wir sie wählen lassen und ihre Ansichten dadurch ernst nehmen." Eine Generation, die sich politisch beteiligen wolle, müsse früher und besser eingebunden werden, sagte Senftleben dem Blatt.

Kralinski (SPD):  "Erstaunlich, dass die CDU dazugelernt hat"

Brandenburgs Staatssekretär Thomas Kralinski (SPD) reagierte überrascht auf die Forderung von Senftleben, dass Wahleinstiegsalter herabzusetzen. "Ich finde es ganz erstaunlich, dass die CDU da auch dazugelernt hat, sie war ja immer heftig dagegen", sagte Kralinski der Deutschen Presse-Agentur am Samstag.

Unterstützung für seine Forderung bekam Senftleben von der Brandenburger FDP-Jugend. "Wer Politik populär machen will, kommt um die Pausenhöfe nicht herum", sagte deren Landeschef Matti Karstedt. Das Wahlalter 16 mache eine gesamtgesellschaftliche Politisierung überhaupt erst möglich. Bei den meisten Wahlen in Deutschland dürfen Jugendliche erst ab 18 Jahren wählen.

Jugend könnte stärker online einbezogen werden

Nach Ansicht von Kralinski sollte mit "den jungen Leuten" darüber geredet werden. Vielleicht gebe es aber auch andere Beteiligungsformate für Jugendliche, schlug er vor. Beispielsweise könnte man junge Leute online stärker in die Entwicklung von bestimmten Themen und Projekten mit einbeziehen, sagte er auch mit Blick auf den YouTuber Rezo.

In einem Video hatte Rezo die CDU scharf kritisiert. Sie zerstöre "unser Leben und unsere Zukunft", heißt es unter anderem. Es wurde bis Sonntagnachmittag fast zehn Millionen mal geklickt.

Rezo wirft den Christdemokraten unter anderem vor, beim Klimawandel untätig zu sein, Politik für Reiche zu machen und "krasse Inkompetenz" beim Thema Urheberrecht und Drogenpolitik an den Tag zu legen. (dpa)

Silke Nauschütz

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