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In Berlin-Wannsee wurde der Verdächtige von der Brandenburger Polizei festgenommen. 

© Julian Stähle/dpa

Update

Nach Taten in Potsdam und Kleinmachnow: Anklage gegen mutmaßlichen Serienvergewaltiger erhoben

Er soll innerhalb weniger Wochen in Berlin und Brandenburg insgesamt sieben Frauen überfallen und sechs von ihnen vergewaltigt haben. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den mutmaßlichen Serientäter erhoben. 

Potsdam/Berlin - Die Staatsanwaltschaft Berlin hat vor einer Jugendkammer des Berliner Landgerichts Anklage gegen einen mutmaßlichen Serienvergewaltiger erhoben. Dieser soll im Juni und Juli 2020 in Berlin und im Umland, unter anderem in Kleinmachnow und Potsdam, mehrere Frauen überfallen haben. Dem 30-Jährigen werden sechs vollendete Vergewaltigungen, eine versuchte Vergewaltigung, räuberische Erpressung und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt, wie die Berliner Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Drei Fälle wertet die Anklagebehörde als schwere Vergewaltigungen, weil der Beschuldigte die Frauen auch mit einem Messer oder anderen spitzen Gegenstand bedroht haben soll. Falls das Gericht dieser Einschätzung folgt und K. verurteilt, drohen ihm mindestens fünf Jahre Haft.

Der Mann soll "zu unterschiedlichen Tageszeiten Frauen angesprochen, in seine Gewalt gebracht und anschließend an unbeobachteten Orten im Wald vergewaltigt haben", so die Staatsanwaltschaft. Die Frauen seien zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, als sich der Angeklagte ihnen genähert und sie später entweder mit einem Messer oder anderen spitzen Gegenständen bedroht und gewürgt haben soll. "In einem Fall verhinderten Hilferufe der Geschädigten und die Anwesenheit eines Campers die Tatvollendung", heißt es in der Behördenmitteilung.

Verhaftung nach Tat in Potsdam 

Der Mann war am 14.  Juli  nach einer Vergewaltigung in Potsdam von der Brandenburger Polizei in Berlin-Zehlendorf festgenommen worden. Eine Passantin hatte zuvor eine junge Frau in dem Waldstück zwischen Griebnitzsee und Dreilinden angetroffen, die offensichtlich unter Schock stand und sagte, dass sie gerade vergewaltigt worden sei. Zuvor war sie im Wald joggen. Die Spaziergängerin half der jungen Potsdamerin aus dem Wald heraus, sie wurde daraufhin umgehend medizinisch betreut und in ein Krankenhaus gebracht. 

Die Polizei in Potsdam wurde bei den Fahndungsmaßnahmen durch Kollegen aus dem gesamten Land Brandenburg sowie von der Bundespolizei und der Berliner Polizei unterstützt. Ein Polizeihubschrauber, eine Drohne sowie mehrere Fährtenhunde und Pferde der Bundespolizei kamen bei der Suche auf den möglichen Fluchtwegen zum Einsatz. 

Auch in Kleinmachnow überfiel er eine junge Frau 

Anfang Juli war eine 27-Jährige in einem Waldstück in Kleinmachnow vergewaltigt worden. Die Täterbeschreibungen ähnelten sich, außerdem gaben die Frauen an, dass der Mann mit ihnen Englisch gesprochen habe. Der aus Serbien stammende 30-jährige Sinisa K. sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Er wird sich nun vor der Jugendkammer des Landgerichts verantworten müssen. Der Grund: Eine Zeugin oder ein Zeuge ist minderjährig und unterliegt damit besonderem Schutz, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft erklärte. Verhandelt werde aber nach Erwachsenenstrafrecht.

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