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Großeinsatz. SEK-Beamte durchsuchten am Samstag eine Wohnsiedlung in Blankenfelde. Gefasst wurde der Verdächtige in der Nacht schließlich in Berlin.

© Jörg Carstensen/dpa

Brandenburg: Nach Streit mit Ex-Freundin Passanten mit Schreckschusspistole bedroht

Der Ausraster eines 32 Jahre alten Berliners in Blankenfelde führte am Wochenende zu einem Großeinsatz der Polizei

Blankenfelde - Ein Beziehungsstreit war offenbar der Auslöser für die Bedrohung mit anschließendem Großeinsatz der Brandenburger Polizei am Samstag am Bahnhof Blankenfelde (Teltow-Fläming). Zeugen berichteten am Samstag, dass ein Unbekannter mit einer Waffe Passanten bedrohte. Die Waffe stellte sich später als Schreckschusspistole heraus. Nach einer Fahndung nahmen die Beamten in der Nacht gegen 1 Uhr in einer Berliner Wohnung einen 32 Jahre alten Verdächtigen vorläufig fest, wie die Brandenburger Polizei am Sonntag mitteilte. Der Mann habe keinen Widerstand geleistet.

Im Zuge von Zeugenvernehmungen hätten sich im Laufe des Sonntags weitere Hintergründe zu der Bedrohungslage am Bahnhof Blankenfelde ergeben, so die Polizei. Demnach war der Mann am Sonnabend mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin in deren Wohnung in Blankenfelde in Streit geraten. „Während dieses Streits bedrohte er die Frau verbal. Der Berliner war zu diesem Zeitpunkt bereits angetrunken und trank auch, nachdem die Frau ihn aus der Wohnung geworfen hatte, weiter“, heißt es in der Mitteilung der zuständigen Polizeidirektion West. Zum Zeitpunkt der Beschuldigtenvernehmung gegen 3.15 Uhr am Sonntagmorgen habe der Mann noch immer 0,79 Promille Alkohol im Blut gehabt.

Die Schreckschusspistole habe der Mann bei sich gehabt, da er sie bei einem früheren Besuch bei seiner Ex-Partnerin in deren Wohnung vergessen hatte – und die Frau diese nicht länger bei sich aufbewahren wollte. Am Bahnhof Blankenfelde wollte der Mann nach Polizeiangaben zunächst mit der S-Bahn in Richtung Berlin fahren und bestieg gegen 15.15 Uhr die Bahn. Dort soll er Reisende bedroht und in dem noch stehenden S-Bahn-Zug einen Schuss aus seiner Schreckschusspistole abgegeben haben. Eine 13-Jährige stand nach dem Vorfall in der S-Bahn unter Schock und musste zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden.

Nach dem Schuss verließ der Mann nach Schilderung der Polizei die noch immer am Bahnhof stehende S-Bahn und bedrohte auf dem Bahnsteig weitere Reisende. Der Mann flüchtete im Anschluss entlang der Bahnschienen und bedrohte im Stadtgebiet weitere Menschen mit der Waffe. Durch Zeugenhinweise, insbesondere der ehemaligen Lebensgefährtin, konnte eine erste Personenbeschreibung gefertigt werden. Bei der Fahndung nach dem 32-jährigen Berliner kamen neben Brandenburger Polizeikräften unter anderem Polizeihubschrauber, Fährtenhunde, Kräfte der Bereitschaftspolizei, der Berliner Polizei und der Bundespolizei zum Einsatz. Während des Einsatzes wurde der Regional- und S-Bahn-Verkehr auf dem Berliner Außenring beziehungsweise der Dresdener Bahn zeitweise eingestellt. Marion Kaufmann

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