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Nach rechter Demonstration in Cottbus: Journalistenverband kritisiert Angriff auf Berufskollegen

„Wer selbst das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit nutzt, muss auch das Grundrecht der Berichterstattung akzeptieren“, betonte Christian Walther, der Vorsitzende des Journalistenverbandes Berlin-Brandenburg.

Potsdam/Cottbus - Nach dem Angriff auf zwei Journalisten bei einer rechten Demonstration am Wochenende in Cottbus laufen die Ermittlungen der Polizei weiter. Es werde Vorwürfen wegen Sachbeschädigung und versuchter Körperverletzung nachgegangen, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Süd am Montag.

Der Journalistenverband Berlin-Brandenburg JVBB kritisierte die Angriffe scharf. „Wer selbst das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit nutzt, muss auch das Grundrecht der Berichterstattung akzeptieren“, betonte JVBB-Vorsitzender Christian Walther in einer Mitteilung. Journalisten müssten ungehindert ihrer Arbeit nachgehen können. Der Landesvorsitzende von Bündnis 90/Grünen in Brandenburg, Clemens Rostock, betonte, gegen jeden einzelnen Angreifer müsse entschieden vorgegangen werden.

Der Vorstand der Brandenburger Landespressekonferenz äußerte sich entsetzt über die Vorgänge am Rande der Demonstration. Wenn Veranstalter nicht gegen derartige Exzesse vorgingen, zeuge das davon, dass sie mit der demokratischen Gesellschaft „auf Kriegsfuß“ stünde, hieß es.

Zu der Demonstration hatte der Verein „Zukunft Heimat“ aufgerufen. Es beteiligten sich auch Anhänger der rechtspopulistischen AfD. Die beiden Tatverdächtigen für Angriffe auf die Journalisten im Alter von 25 und 44 Jahren konnten am Samstag bereits ermittelt werden. Einer soll eine Fotografin von einer Bank geschubst haben. Sie konnte sich abfangen und blieb unverletzt. In dem anderen Fall wurde ein Journalist angerempelt. Sein Handy fiel herunter und wurde beschädigt. (dpa)

Gudrun Janicke

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