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Dieses Bild zeigt den Tatverdächtigen.

© Landeskriminalamt Brandenburg

Mutmaßlicher DHL-Erpresser: 55 Hinweise zu Fahndungsfoto

Eine Paketbombe des Erpressers landete 2017 in einer Potsdamer Apotheke. Wertvolle Hinweise auf den Täter belohnen die Ermittler mit bis zu 5000 Euro.

Potsdam - Das Fahndungsfoto eines mutmaßlichen DHL-Erpressers hat den Ermittlern in der ersten Woche nach dessen Veröffentlichung Dutzende Hinweise eingebracht. Insgesamt seien 55 Hinweise eingegangen, teilten die Polizei Brandenburg und die Staatsanwaltschaft Potsdam am Dienstag mit. Demnach hängen mittlerweile mehr als 1000 Plakate mit dem Foto in Berlin, Frankfurt (Oder) und Potsdam. Die Fahnder haben für wertvolle Hinweise eine Belohnung von bis zu 5000 Euro ausgeschrieben.

Vor rund anderthalb Wochen veröffentlichten die Ermittler ein Bild einer Überwachungskamera von einem Mann, der verdächtigt wird, den Paketzusteller DHL zu erpressen. Vor etwa dreieinhalb Jahren soll er mehrere explosive Sendungen an Adressen in Berlin und Brandenburg geschickt haben. 

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Darunter soll eine Paketbombe gewesen sein, die im Dezember 2017 am Rande des Potsdamer Weihnachtsmarktes abgegeben worden war. Darin wurde ein als QR-Code verschlüsseltes Schreiben entdeckt, mit dem DHL um eine Millionensumme in Bitcoins erpresst wurde.

Weil der Apotheker beim Öffnen ein Zischen gehört und bemerkt hatte, „dass da so komische Drähte rausguckten“, alarmierte er die Polizei. Der Inhalt konnte nach Absperrung und Räumung von Teilen des Weihnachtsmarkts entschärft werden.

Wegen der Paketbombe musste der Weihnachtsmarkt in Potsdam im Dezember 2017 geräumt werden. 
Wegen der Paketbombe musste der Weihnachtsmarkt in Potsdam im Dezember 2017 geräumt werden. 

© Sebastian Gabsch

Mehr als 1000 Spuren ausgewertet

Der Täter nannte sich in seinen digitalen Erpresserschreiben „Omar“ oder „One Man Army Rebel“. Er hatte gedroht, Menschenleben auszulöschen. Insgesamt vier Paketbomben gehen auf das Konto von „Omar“. Im Januar 2019 gelang es den Ermittlern, die Kommunikation des mutmaßlichen Täters via E-Mail auf ein Endgerät der Marke Motorola mit der MAC-Adresse f8:e0:79:af:57:eb zurückzuführen.

Das LKA Brandenburg ermittelt wegen des Verdachts des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion sowie der schweren räuberischen Erpressung. Die Sonderkommission „Quer“ wertete laut Polizei bislang mehr als 1000 Spuren und Hinweise aus. 

Hinweise können unter der Telefonnummer 0331 505950, per E-Mail soko.quer@polizei.brandenburg.de oder an jede andere Polizeidienststelle übermittelt werden. (dpa/mit cmü)

Jasper Riemann

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