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Im Landtag. Israels Botschafter Jeremy Issacharoff bei seiner Rede.

© Bachmann/dpa

Brandenburg: Mit Bildung gegen Judenhass Israels Botschafter wirbt für Jugendaustausch

Potsdam - Keine Toleranz gegenüber Antisemitismus: Der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, hat am Mittwoch im Potsdamer Landtag eine Politik gefordert, die sich klar gegen Judenfeindlichkeit positioniert. Oft kommeAntisemitismus unter dem Deckmantel einer legitimen Israelkritik daher.

Potsdam - Keine Toleranz gegenüber Antisemitismus: Der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, hat am Mittwoch im Potsdamer Landtag eine Politik gefordert, die sich klar gegen Judenfeindlichkeit positioniert. Oft kommeAntisemitismus unter dem Deckmantel einer legitimen Israelkritik daher. Das einzige Gegenmittel sei Bildung, riet Issacharoff. Schülerbegegnungen und andere Formen des Jugendaustauschs seien wichtig, um gegenseitiges Verständnis aufzubauen und die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel zu festigen. „Wir müssen die jungen Leute ermutigen, das Gedächtnis an die Shoa zu bewahren.“

Das Parlament hatte Issacharoff aus Anlass des 70. Jahrestages der Staatsgründung Israels als Redner eingeladen. Im Innenhof des Landtages wehte am Mittwoch neben der Brandenburger auch die israelische Flagge mit dem Davidstern. Brandenburg sei ein wichtiger Partner, betonte der Botschafter in seiner auf Englisch gehaltenen Rede. Dabei sprach auch er sich gegen eine „Schlussstrich-Mentalität“ im Umgang mit dem Holocaust aus: „Die Geschichte zu vergessen, ist eine Schande. Andere zu ermutigen, Geschichte zu vergessen, ist eine viel größere Schande.“ Die Erinnerungen an den einzigartigen Zivilisationsbruch des Nationalsozialismus wachzuhalten, ist auch Kern des Gründungsdokuments eines Freundeskreises Israel, den der Landtag wie berichtet im Frühjahr aus der Taufe heben will. Der Freundeskreis sei ein „starkes Symbol“ für die israelisch-brandenburgischen Beziehungen, so Issacharoff. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) reist am Sonntag nach Israel. Unter anderem werden Kooperationsvereinbarungen zwischen Brandenburg und der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem sowie zwischen den Universitäten Potsdam und Tel Aviv unterzeichnet. Die Freundschaft mit Israel sei ein großes Geschenk, betonte Parlamentspräsidentin Britta Stark.

Zu den jüngsten antisemitischen Gewaltvorfällen in Berlin sagte der Botschafter, dass es dabei nur um „blinden Hass“ gegangen sei. Wie berichtet, hat aber auch Brandenburg ein anhaltendes Problem mit Antisemitismus. 2017 gab es im Land 69 judenfeindliche Vorfälle, darunter eine gefährliche Körperverletzung. mak

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