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Brandenburg: Mehr Landeshilfe für Sorben

Kommunale Beauftragte sollen finanziert werden

Potsdam/Cottbus - Das Land Brandenburg will die Rechte der sorbischen Minderheit durch mehr Landeshilfe stärken. Voraussichtlich im März werde sich der Landtag mit einer Gesetzesvorlage befassen, die erstmals die vollständige Finanzierung kommunaler Beauftragter für die Sorben sicherstellen solle, sagte ein Sprecher der SPD-Landtagsfraktion am Dienstag in Potsdam. Demzufolge will der Landtag in seiner Sitzung kommende Woche über einen entsprechenden gemeinsamen Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und Linke befinden.

Dieser soll die Kommunalverfassung dahingehend ändern, dass im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben und Wenden Landkreise sowie die Stadt Cottbus hauptamtliche Beauftragte für die Sorben ernennen, die aus Steuergeldern bezahlt werden. Sorben und Wenden leben im Süden Brandenburgs vor allem in den Landkreisen Spree-Neiße, Dahme-Spreewald und Oberspreewald-Lausitz. Im Nachbarland Sachsen forderte der sorbische Minderheitenvertreter Heiko Kosel (Linke) nach Brandenburger Vorbild ebenfalls öffentlich finanzierte Beauftragte für die dort lebenden Teile der sorbischen Minderheit in den Landkreisen Görlitz und Bautzen.

Das Interesse am Sorbisch-Schulunterricht in Brandenburg ist auf stabilem Niveau. Aktuell lernen rund 1160 Schüler an 20 Schulen Sorbisch, wie das Staatliche Schulamt Cottbus am Dienstag in der Sitzung des Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden mitteilte. Im vergangenen Schuljahr 2016/17 seien es 1114 gewesen. Seit Jahren sei die Schülerzahl stabil. Die Daten beziehen sich auf die Primarstufe, also die Klassen eins bis sechs. Daten für die höheren Klassenstufen lagen zunächst nicht vor. AFP/dpa

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