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Mehr Infektionen: Erster Covid-19-Infizierter in Brandenburg tot

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen steigt. Am Freitagabend meldet Brandenburg den ersten Todesfall eines Mannes, der sich mit dem Virus infiziert hatte. Kliniken wappnen sich für neue Patienten.

Henningsdorf - In Brandenburg ist erstmals ein Mensch nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. Der 81 Jahre alte Mann starb am Freitagabend in der Oberhavel Klinik in Hennigsdorf (Landkreis Oberhavel), wie der Landkreis in der Nacht zu Samstag mitteilte. Er war zuvor mit schweren Vorerkrankungen in dem Krankenhaus aufgenommen worden. Er sei dort bereits palliativmedizinisch behandelt worden.

Unklar war, ob der Patient an der Coronavirus-Infektion oder einer der Vorerkrankungen gestorben war. Das könne man so nicht feststellen, hieß es vom Landkreis. Auch ob er sich in oder außerhalb der Klinik mit Sars-CoV-2 infizierte, war zunächst nicht geklärt.

Zahl der infizierten erhöht sich

Amtsarzt Christian Schulze hatte Landrat Ludger Weskamp über den Tod des Mannes informiert. "Ich bedauere das zutiefst. Allen Angehörigen spreche ich mein Mitgefühl aus", sagte Weskamp.

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Brandenburg erhöhte sich am Freitag auf 265 (Stand: 15.00 Uhr). 61 bestätigte Fälle seien im Vergleich zum Vortag hinzugekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Potsdam mit. Die meisten Infektionen waren im Landkreis Oder-Spree registriert. Dort gab es 37 bestätigte Coronavirus-Fälle.

Kliniken kündigten derweil an, sich für den weiteren Anstieg der Infektionszahlen sowie schwere Covid-19-Fälle zu wappnen. Das Klinikum Brandenburg etwa habe die Zahl der Intensivbetten von 18 auf 30 erhöht, hatte ein Sprecher mitgeteilt. "Eine weitere kurzfristige Aufstockung auf bis zu 50 Beatmungsbetten ist bei uns möglich", heißt es aus der Klinik in Brandenburg/Havel. Das notwendige medizinische Gerät dafür sei aber noch nicht ausreichend vorhanden.

Rückholmöglichkeiten werden geprüft

Im Personalbereich prüfe das Klinikum Brandenburg Reaktivierungsmöglichkeiten, Urlaubsrückholungen und Helfer und Studenten zu akquirieren. Ruheständler sowie Kranken- und Gesundheitspflegeschüler zu reaktivieren, werde auch am Naemi-Wilke-Stift in Guben geprüft. Alle nicht lebensnotwendigen Operationen seien abgesagt worden. Außerdem schule das Haus unter anderem Ärzte aus anderen Abteilungen in der Bedienung von Beatmungsgeräten.

Trotz der gestiegenen Zahl von Fällen verhängte Brandenburg zunächst keine Ausgangsbeschränkungen für die Bürger. Er wolle das für die nächsten Stunden oder Tage ausschließen, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Freitag in Potsdam. Man müsse die nächsten Tage abwarten und beobachten, ob die bisherigen Maßnahmen griffen.

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