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Anreise zum "Tag der Ehre" in Budapest; auf dem Foto ist die Gegendemonstration zu sehen.

© dpa

Mehr brauner Spuk: NPD-Mann huldigte in Ungarn der SS

Sie reisten zum "Tag der Ehre" in Budapest: NPD-Funktionäre scheinen in Europa bestens vernetzt zu sein.

Potsdam - Mitglieder der rechtsextremen NPD in Brandenburg sind offenbar gut in der europäischen Szene vernetzt und huldigen im Ausland offen der Waffen-SS. Steve Schmidt aus Hennigsdorf, Sprecher der NPD in Oberhavel und Mitglied der NPD-Jugendorganisation JN, nahm in diesem Jahr gemeinsam mit NPD-Funktionären aus Mecklenburg-Vorpommern beim jährlichen „Tag der Ehre“ in der ungarischen Hauptstadt Budapest teil. Er trug mit seinen drei Parteikollegen aus Vorpommern ein Transparent mit der Aufschrift „Sie waren Helden“. Am Ende des Aufmarsches sangen Hunderte Neonazis die erste Strophe des Deutschlandliedes mit der Textzeile „Deutschland, Deutschland über alles“. Auch sonst hat die NPD in Brandenburg kein Problem mit der Waffen-SS. Bereits 2013 hatte der 25-jährige Robert W. aus Velten, der im Vorstand der NPD Oberhavel sitzt, in der Neonazi-Szene in Brandenburg und Berlin bestens vernetzt ist und eine zentrale Rolle in der rechtsextremistischen Musikszene spielt, dem verurteilten NS-Kriegsverbrecher und früheren SS-Hauptsturmführer Erich Priebke in Rom vor dessen Tod im Herbst einen Besuch abgestattet.

Mit dem „Tag der Ehre“ gedenken Neonazis aus ganz Europa jedes Jahr im Februar an den aussichtslosen Ausbruchsversuch von Einheiten der Wehrmacht, der Waffen-SS und ungarischer Pfeilkreuzler aus dem von der Sowjetarmee belagerten Budapest 1945. Im Jahr 2007 war NPD-Chef Udo Voigt als Redner aufgetreten. In den vergangenen Jahren ist der Aufmarsch von dem in Deutschland 2000 verbotenen und international aktiven Neonazi-Netzwerk „Blood and Honour“ mitorganisiert worden. Sicherheitsbehörden rechnen das NSU-Mördertrio dem Netzwerk zu, Mitglieder des Netzwerks solleb beim Abtauchen des Trios behilflich gewesen sein.

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