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Mehr Besucher als erwartet: Landesgartenschau in Wittstock geht zu Ende

Mehr als 400.000 Besucher kamen in die Brandenburger Kleinstadt - viele davon aus Berlin. Zum Abschluss wollen die Veranstalter mit einem besonderen Angebot locken.

Wittstock - "Wittstock ist Speckgürtel!" Bürgermeister Jörg Gehrmann sagt den Satz ohne Zweifel. Spätestens mit der erfolgreichen Landesgartenschau, die am Sonntag zu Ende geht, habe sich die Stadt in Ostprignitz-Ruppin den Berlinern bekannt gemacht. Und damit auch beliebt. "Nach der Laga wird Wittstock kein geheimnisvoller Ort an der A24 mehr sein, sondern ein besonderer", ist sich der parteilose Politiker sicher. Und hofft auf eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte, die mit der Eröffnung der Laga am 18. April in der Stadt ihren Anfang nahm.

300.000 Besucher lautete die Zielmarke der Organisatoren ursprünglich. 300.000 Besucher, die die gärtnerischen Anlagen an der Stadtmauer, die drei Spielplätze, den sanierten Bahnhof, die Hallenschauen, grüne Klassenzimmer, die rosenberankte Innenstadt und das Rahmenprogramm der alten Bischofsstadt nutzen, bewundern und genießen würden. Nun, kurz vor Ende der Schau, wurde die 400.000. Besucherin begrüßt - aus Berlin. "Das ist doch bezeichnend: der 100.000., 200.000., 300.000. und 400.000. Besucher - alle waren aus Berlin", sagt Matthias Bruck, Pressesprecher der Landesgartenschau. "Unglaublich viele Berliner" seien in den vergangenen Monaten in der Stadt an den Flüsschen Dosse und Glinze zu Gast gewesen. 

Auch lange Anreisen wurden in Kauf genommen

Viele kamen mit der Bahn: Vom Bahnhof Gesundbrunnen dauert die Fahrt durch brandenburgische Landschaft im besten Fall gut anderthalb Stunden. Es gibt viele Pendler, die längere Fahrten in Kauf nehmen. Entdeckt haben die Besucher eine entspannte Kleinstadt nordwestlich Berlins, deren Stadtmauer nicht nur landschaftsarchitektonisch in die Schau einbezogen wurde, sondern eine Altstadt umfasst, die zum Schlendern und Entdecken einlädt. Mittendrin die Marienkirche mit eigens zur Laga eingerichtetem Klostergarten.

"Wir haben nicht den 25. Fernsehturm gebaut, sondern uns auf das besonnen, was wir hier haben", beschreibt Bürgermeister Gehrmann das Konzept. Das Feedback - auch der Wittstocker selbst - sei sehr positiv gewesen. "Viele haben gesagt: Das war die schönste Landesgartenschau!" Und, wichtiger Aspekt nicht nur für die Kämmerin: "Die schwarze Null müsste gelingen", sagt Gehrmann über die Wirtschaftlichkeit des Projekts. 

Das Gelände wird zugänglich bleiben

Wenn am Sonntag die letzten Besucher die Landesgartenschau verlassen haben, bleibt viel: "Das Gelände wird ein frei zugänglicher öffentlicher Freizeit- und Erholungspark werden", kündigt Matthias Bruck an. Alle drei Spielplätze bleiben erhalten und "natürlich auch die Stauden und Zwiebeln in der Erde". Bis zu eine Million Frühblüher werden die Wiesen um die alte Bischofsburg auch im nächsten Jahr in ein Blumenmeer verwandeln. 

Darüber, wie der "positive Schub" für die Stadt nachhaltig genutzt werden kann, soll in den nächsten Monaten in verschiedenen Gremien nachgedacht werden. "Nun werden wir diskutieren: Über die Erfahrungen die wir gemacht haben und ob - zum Beispiel - die Laga ein touristische Marke werden kann", sagt Stadtchef Gehrmann. Wolkenkuckucksheime werden auch künftig nicht entstehen: "Wir wollen uns erden und nicht abheben."

Zunächst gibt es für alle, die sich bis Sonntag noch auf den Weg nach Wittstock machen, eine Einladung: "Zwei Tickets zum Preis von einem" als Dank für das große Interesse an der Laga 2019. Geboten wird unter anderem die neu gestaltete Hallenschau zum Thema Herbst. Vorherrschende Farben: Rot und Orange. Die stehen in der Farbenlehre unter anderem für Aktivität, Dynamik, Freude und Lebhaftigkeit - ein energiereicher Ausblick.

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